Gedenkarbeit im Fach Geschichte – Die Klasse 10b des Gymnasiums Traben-Trarbach besuchte das Konzentrationslager Dachau

IMG_1529Traben-Trarbach. Wie bei jeder Klassenfahrt nach München stand auch in diesem Jahr, dem Lehrplan angepasst, wieder der Besuch des Konzentrationslagers Dachau auf dem Plan. Die Klasse 10b des Gymnasiums Traben-Trarbach besuchte in Begleitung von Herrn Unger und Frau Heintzen das erste Konzentrationslager des Hitler-Regimes nahe München, welches als Kaderschmiede für SS-Offiziere, die in anderen Konzentrationslagern eingesetzt werden sollten, galt. Am 22. März 1933, wenige Wochen nachdem Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden war, wurde in Dachau ein Konzentrationslager für politische Gefangene errichtet. Es diente als Modell für alle späteren Konzentrationslager und als „Schule der Gewalt” für die Männer der SS, unter deren Herrschaft es stand.

IMG_1532In den zwölf Jahren seines Bestehens waren hier und in zahlreichen Außenlagern über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen die Überlebenden. Die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers wurde im Jahr 1965 auf Initiative und nach den Plänen der überlebenden Häftlinge, die sich im Comité International de Dachau zusammenschlossen, mit Unterstützung des Bayerischen Staates errichtet. In den Jahren 1996-2003 wurde eine neue Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Dachau mit dem Leitmotiv „Der Weg der Häftlinge” geschaffen.’ (Quelle: http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/Zugriff am 13.07.2014)

Frau Gerhild Dühring, die bereits vor vier Jahren eine Klasse des Gymnasiums als Referentin durch Dachau begleitete, schaffte es erneut vom ersten Augenblick an, alle persönlich einzubinden. Sie verdeutlichte sowohl die Opfer- als auch die Täterperspektive, indem sie z.B. einen der Schüler bat, sich in die Rolle eines Häftlings zu versetzen, der die Aufsicht über eine Stube übernehmen soll. Dies bedeutete auf der einen Seite Vergünstigungen wie mehr Nahrung, ein Einzelzimmer, auf der anderen Seite aber die Notwendigkeit, Mithäftlinge zu denunzieren.

IMG_1534Frau Dühring schilderte, wie schnell man in unmenschlichen Lebensumständen vom Opfer zum Täter werden konnte, nannte aber auch Persönlichkeiten wie Karl Wagner, die sich weigerten, auf Geheiß der SS andere Häftlinge zu verprügeln und dafür verschärfte Haftbedingungen oder sogar den Tod in Kauf nahmen. Eingebunden in aktuelle Bezüge wie den Nahostkonflikt, Guantanamo, aber auch politische Entwicklungen in Deutschland, bat sie die Schülerinnen und Schüler nachdrücklich, sich ihres Verstandes zu bedienen, genau hinzuschauen und Verantwortung zu übernehmen.

Text und Fotos: Anette Heintzen

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