Europäisch-Afrikanische Meisterschaften Barfuss Wasserski 2013 vom 23. – 26.10.2013 in Kimberley, Südafrika

Schleich/Österreich/Kimberley, Südafrika. Nach einem Trainingscamp mit „Commander“ Frank Zinn an der Mosel, konnte das deutsche Team gut vorbereitet zu den E&A Championships nach Kimberley, Südafrika reisen. Kimberley, die Diamantenstadt mit der – nicht zuletzt aus dem James Bond Film „Goldfinger“- berühmten „Black Hole Mine“, empfing die Sportler zu einem weiteren Training bei traumhaften Bedingungen mit 30 Grad und Sonnenschein.Sportler des Jahres: Zur Eröffnungsfeier wurde zunächst mit einer kurzen Ansprache, dem kürzlich verstorbenen „Ambassador“ des Wasserskisports, Banana George Blair, gedacht. Die erste Überraschung verkündete dann Chefschiedsrichter Rob Molenkamp aus Holland in seiner Begrüßungsrede: Sportlerin des Jahres für den Europäischen Verband: Steffi Kirsch und Sportler des Jahres Stefan Wimmer aus Österreich. Am ersten Tag zeigte sich die Anlage auf dem Vaal-River vom Feinsten. Sowohl Wetter als auch Wasserbedingungen Note sehr gut. Gleich die erste Disziplin konnte bei den Damen Steffi Kirsch mit Abstand (10,90m) für sich bzw. für das Team entscheiden. Sowohl bei den Junioren als auch bei den Open und Senioren gab’s wertvolle Punkte und somit sah’s bisher nicht schlecht aus für den Titelverteidiger Deutschland. An Tag zwei musste wegen Wind das Springen zunächst einmal verschoben werden. Im Slalom brachten dann Svenja Hempelmann, Christian Kurz und Lukas Heiss top Ergebnisse. Hart, sehr hart wurde es für den bei den Junioren und in der offenen Klasse startenden Kenneth Eissler, der bedingt durch Wiederholungsläufe insgesamt sieben mal an den Start musste.

Auch Steffi Kirsch ging’s ähnlich, da sie neben der wertvollen offenen Klasse noch als unbestrittene Einzelkämpferin in der klasse Ü35 startete. Am Abend des zweiten Wettkampftages fand ein Nachtspringen statt, eine tolle Attraktion für die Zuschauer, wobei die Topspringer, wie Stefan Wimmer und Lukas Heiss ihre Sprünge nicht halten konnten, da der Landebereich unzureichend ausgeleuchtet war und die Athleten in ein schwarzes loch sprangen. Für Tag drei war dann erneut Springen angesagt, „aber der Wetterbericht ist ein Bericht, der meistens durch das Wetter berichtigt wird…“ Also – zuerst Juniorinnen tricks und da ging die Post ab: Die beiden deutschen Mädels Tosca Braun und Jacky Kirsch überboten ihre Trainingsleistungen beide und das unter Bedingungen, unter denen „alte Hasen“ gar nicht erst aufs Wasser wollen – gemeint ist: Windwellen mit Schaumkronen im Startbereich. Insgesamt kein guter Tag für den Sport und den Veranstalter.

Wechselnder Starkwind mit Gewitter und Regen und beinahe ein Unfall, als sich ein „Highfly“ (Hochmast am Boot) nach hinten ins Boot krachend verabschiedete. Schließlich wurde der Wettkampftag mit einigen Siegerehrungen früher beendet als geplant. Steffi Kirsch hatte bereits Slalom und Tricks-Senioren für sich entschieden und Svenja Hempelmann sicherte sich Gold in Slalom vor der Südafrikanerin Shianne Addinall und Steffi Kirsch. Weitere Podiumsplätze: Kenneth Eissler, Tosca Braun und Jacky Kirsch. Der Chefschiedsrichter Rob Molenkamp hatte wohl sein Versprechen eingehalten und die ganze Nacht gebetet, jedenfalls war Tag vier, der bereits um 7h morgens mit Springen begann, ein voller Erfolg mit bestem Wasser und hervorragenden Leistungen.

Groß war die Begeisterung als alle drei inverted Springer, Kenneth, Lukas und Christian Kurz, einen guten Sprung und damit Teampunkte auf die Liste bekamen. Noch zu bemerken, persönliche Bestleistung in Tricks für Lavinia Eissler und Steffi Kirsch (nach mehr als 20 Jahren Wettkampferfahrung). Der in Berlin lebende gebürtige Hermeskeiler Christian Kurz, machte dann in seiner Funktion als Teamkapitain, am Mittag des letzen Wettkampftages und vorm Sprungfinale eine Zwischenkalkulation: Steffi muss 11.70m springen, um die Teamkombination zu gewinnen, das schien ziemlich unmöglich. Allerdings kam es auch nicht mehr dazu, da die zweite Runde Springen, aufgrund widriger Wetterbedingungen, verkürzt wurde. Dennoch konnten die weiteren Finale, wenn auch unter wechselnden Bedingungen, zu Ende gebracht werden. Beim Abschlussbankett mit kombinations- und Teamsiegerehrungen stand dann fest, das Südafrika die Teamwertung vor Deutschland und einem sehr jungen und entusiastischen englischen Team für sich entscheiden konnte – obgleich die Bewertung insbesondere aus deutscher Sicht etwas einseitig erschien. Abschließend beurteilt eine tolle Veranstaltung! Falls die formulierte Bewerbung für die WM 2016 tatsächlich nach Kimberley geht, wären da noch einige organisatorische Lücken vor Ort zu füllen….Alle kommen gerne wieder zurück ins faszinierende Südafrika. Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf – so bereiten sich die deutschen Läufer, wenn auch unter erschwerten winterlichen Bedingungen, auf die Mitte März im australischen Milwala stattfindende Weltmeisterschaft 2014 vor.

Packendes Südafrika

Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat…. Das Deutsche Team nutzte natürlich die Gelegenheit, einen Teil Südafrikas zu genießen. Das ganze Land -grob 2000x1000km, mit all seinen teilweise unglaublich spannenden und faszinierenden Facetten- zu erleben, bedürfte 3-6 Monate. Von Johannesburg zum, in der Landesmitte gelegenen Kimberley gings mit Mietautos durch eine für Europäer „neue Welt“. Schon auf diesem Tagestrip bekam man gravierende Eindrücke von Leuten und den großen Weiten des Landes.

In und um Kimberley gibt es, wie in allen orten auf der unteren Seite der Welt, viel zu sehen und zu erleben.Gleich am ersten Tag Besichtigung der Black Hole Mine und dem angegliederten Dorf mit original eingerichteten Häusern, Werkzeugen und Fuhrpark. Das „schwarze Loch“ ist die größte und tiefste Diamanten-Abbau-Mine der Welt. In heute unvorstellbarer Schufterei haben Menschen bis 1300m tief von Hand gebuddelt, um Diamanten zu finden. Später wurde dann mit raffinierten, schneckenförmig in die Tiefe gehenden „Höhlen“ unter Tage abgebaut und wieder verfüllt. Im Diamantenmuseum bleibt einem, angesichts der funkelnden Steinchen und deren Wert, der Atem stehen.

Weiteres Highlight waren ein Besuch einer Löwenfarm, in der Löwen gezüchtet und gestrandete Tiere aufgezogen werden. Ein sichere prägendes und packendes Erlebniswar eine Safari in einer riesigen Game-Lodge, in der die meist wild lebenden, einheimischen Tiere, wie z.B. Giraffe und Rhinozerus „zum anfassen“ nahe bewundert werden konnten. Leider war die zeit viel zu kurz! Alle haben geschworen wieder zu kommen, um weitere Ziele wie Durban, Gardenroute, Krüger Nationalpark und Kapstadt zu erkunden. Bericht: Franz Kirsch

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