Ein Rahmen, der passt

Rahmen
Brigitte Scherer, Anika, Tano und Anne Veit-Zenz (von links) präsentieren ein Bild der Lewana-Schule in Schweich.

Aktionstag von Caritas und Bistum fragt nach Lebenswirklichkeiten

Trier. „Alles im Rahmen?!“: Danach haben Diözesan-Caritasverband und Bistum Trier bei einem Aktionstag während der Heilig-Rock-Tage am 28. April gefragt. Als Forum, in dem Menschen ihren Lebensrahmen zeigen können, ist das Programm gedacht, das schon vor dem Bistumsfest etwa an verschiedenen Schulen und Einrichtungen im Bistum gestartet ist. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Trier, Prälat Franz Josef Gebert, griff diesen Gedanken bei der Eröffnung des Tages im vollbesetzten Zelt auf dem Bischof-Stein-Platz auf und ermutigte die Teilnehmenden: „Jeder Mensch braucht einen Rahmen, der zu ihm passt, und so soll jeder den richtigen Rahmen für sein Leben finden.“ Und so gab es dann auch viel Applaus für Tano und Anika von der Lewana-Förderschule Schweich, als sie stolz ihre farbenfroh gestalteten Bilder präsentierten.

Aus dem (Lebens)Rahmen herauszuschauen, ihn zu zerbrechen oder einfach kreativ auszufüllen: Der Aktionstag zeigte viele Möglichkeiten, wie Menschen ihre Lebenssituation persönlich sehen und gestalten. Da waren vor allem die Menschen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe, die im Zelt eine beeindruckende kunterbunte Ausstellung mit ihren künstlerischen „Rahmenprojekten“ zeigten. So stellten Jan, Tim und Felix von der Maria-Grünewald-Förderschule ihre Einrichtung als schützenden Zaun dar, durch den aber viele neugierigen Augen nach draußen schauen. Der Zaun wird dann in einzelne Latten zerlegt, auf denen die drei jungen Männer ihre Wünsche und Träume niedergeschrieben oder gemalt haben: Urlaub, Barrierefreiheit, Freundschaft, schönes Leben… Bilder, Installationen, Foto-Collagen, Gedichte und vieles mehr ergaben ein Bild davon, wie Menschen mit Behinderung ihr Leben gestalten, wo sie einen schützenden Rahmen brauchen und wo sie ihn als störend empfinden und ihn überwinden möchten.

AllesImRahmen_AbschlussImpulsAuch Menschen in ganz anderen Lebenssituationen kamen zusammen, um einen außergewöhnlichen Tag zu erleben: Kreatives Tun entfaltete sich in Trommel- und Kreativ-Workshops sowie in einem „World Café“, bei dem die Teilnehmenden viele für sie wichtige Themen anschnitten. Besucherinnen des „Lebenscafés“ in Wadern, einem Angebot für Trauernde, kamen ins Gespräch mit Menschen mit Behinderung. Ehrenamtlich Mitarbeitende aus dem sozialen Projekt „Solidaritätswerk“ der Caritas Betzdorf verbrachten den Tag in Trier mit dem Besuch des Doms und der Porta Nigra: „Wir genießen heute die Gemeinschaft. Und der Dom ist wunderschön!“, fasst Birgit ihre Eindrücke zusammen.

Ziel der Aktion „Alles im Rahmen?!“ ist es, Lebenswirklichkeiten von Menschen, die mit der Caritas Kontakt haben, darzustellen und diese sozialen Realitäten in die Bistums-Synode hineinzutragen. So wurde beim Abschluss-Impuls auf der Bühne vor dem Dom auch deutlich, dass es viele Wünsche an die Kirche gibt: „Mehr miteinander reden“ oder „Nehmt uns doch einfach besser wahr in der Pfarrei“, waren Anregungen, die den Organisatoren und Synodalen mitgegeben wurden.

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