Zurück zum Meister

Patrick Schnieder spricht sich klar für die Rückkehr zur Meisterpflicht aus 

Patrick Schnieder Foto: Jan Kopetzky

Arzfeld/Berlin. „Mit der Rückkehr zur Meisterpflicht haben wir den richtigen Weg eingeschlagen“, sagt der Eifeler Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder und erklärt weiter: „Wir arbeiten gerade an einer gesetzlichen Lösung und ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird. Die Unternehmer, die Verbraucher und das Handwerk insgesamt werden davon profitieren.“ 2004 war für 53 Gewerke des Handwerks die Meisterpflicht abgeschafft worden. Dadurch konnten Handwerksunternehmen auch von Personen gegründet werden, die keinen Abschluss als Meister erlangt hatten.

Die Folgen dieser rot-grünen Politik haben die zulassungsfreien Gewerke schnell erfahren. Ein Negativbeispiel für die Konsequenzen der Deregulierung ist das Fliesenlegerhandwerk: Zahlreiche Ein-Mann-Unternehmen sind seit 2004 entstanden, die sich durch Kampfpreise kaum auskömmlich finanzieren, oft nichts für ihre Altersvorsorge einzahlen und meist nicht länger als ein oder zwei Jahre am Markt halten können.  Die handwerkliche Qualität leidet, die Verbraucher haben häufig Pech bei Gewährleistungsfällen und der Ruf des Fliesenlegers insgesamt hat stark gelitten.

„Hinzu kommt“, erklärt Patrick Schnieder, „dass wir in den Gewerken, in denen die Meisterpflicht weggefallen ist, erhebliche Nachwuchsprobleme haben. Die Kleinstbetriebe bilden meistens nicht selbst aus, Meisterwissen wird kaum noch weitergegeben und der schlechte Ruf der Gewerke tut sein Übriges bei der Berufswahl junger Menschen.“ Die CDU fordert deshalb eine Rückkehr zur Meisterpflicht und hat dies auch im Koalitionsvertrag mit der SPD durchgesetzt. „Leider können wir nicht einfach hergehen und das Gesetz von 2004 rückgängig machen“, sagt Schnieder, der auch im Vorstand der Handwerkskammer Trier sitzt.

„Unsere Lösung muss mit dem EU-Recht übereinstimmen. Wir müssen sicherstellen, dass auch Unternehmen aus dem EU-Ausland weiterhin am deutschen Markt arbeiten können. Außerdem wollen wir Unternehmen, die sich nach 2004 am Markt etabliert haben und auch gute Arbeit leisten, nicht die Unternehmensgrundlage entziehen. Wir brauchen ein Gesetz mit Augenmaß. Daran arbeiten die Fachpolitiker im Bundestag und die Vertreter des Wirtschaftsministeriums gerade mit Hochdruck.“

 

 

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