Genossenschaftsbanken in der Eifel stärken Eigenkapital

voba_05_16Arzfeld/Bitburg/Gerolstein. Durchweg gute Bilanzzahlen präsentierten die Vorstände der Genossenschaftsbanken im Eifelkreis Bitburg-Prüm und dem Vulkaneifelkreis. Ziel eines jeden Unternehmens ist es, am Ende des Jahres gute Zahlen und einen angemessenen Ertrag zu präsentieren. Bei Genossenschaftsbanken ist das Unternehmensziel damit aber nur halb erfüllt. Im Paragraph 1 des Genossenschaftsgesetzes steht: Genossenschaften sind Gesellschaften…, deren Zweck darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder zu fördern.

Das unterscheidet sie klar von anderen Kreditinstituten. „Gute Geschäftszahlen in allen Kernbereichen unserer Banken und so viele Mitglieder wie nie zuvor belegen eindeutig den Zuspruch unserer Kunden und Mitglieder für unser Geschäftsmodell“, berichtete Rainer Berlingen Vorstandsmitglied der Volksbank Eifel Mitte und Sprecher der Genossenschaftsbanken in den beiden Landkreisen zufrieden. Im vergangenen Jahr konnten die fünf Genossenschaftsbanken mit ihren 577 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 50 Geschäftsstellen im Eifelkreis und im Vulkaneifelkreis fast 2.500 neue Mitglieder begrüßen.
Das sind 61.500 der 118.000 Kunden und bedeutet eine Steigerung von rund 5%. „Auch ohne Lockangebote, die von einigen Wettbewerbern wohl eher aus dem Marketingtopf finanziert werden und kaum betriebswirtschaftlich kalkuliert sind, konnten wir mit unseren Anlagen die Mitglieder und Kunden überzeugen.“ so Berlingen.

Die addierte Bilanzsumme belief sich zum Jahresschluss auf annähernd 2,1 Mrd. Euro. Trotz des andauernden Niedrigzinsniveaus wuchs das betreute Kundenvolumen um 2% auf 3,26 Mrd. Euro.

Auch das Eigenkapital der Genossenschaftsbanken konnte um gut 3% auf nunmehr fast 139 Mio. Euro gesteigert werden. Das ist ein weiterer Beleg für die bodenständige und vorausschauende Geschäftspolitik der VR-Banken in der Region.

Ähnlich gut ist auch das Ergebnis im Warengeschäft. Die Raiffeisen Rhein-Ahr-Eifel Handelsgesellschaft mbH, Raiffeisen Waren GmbH Westeifel und die Warenabteilung der Raiffeisenbank Irrel vermelden zwar einen Rückgang des Umsatzes von 171 € auf ca. 154 Mio , der aber in erster Linie auf gefallene Preise zurückzuführen ist. „Der Umsatz von Treibstoffen in Euro ging zurück, die verkauften Mengen stiegen hingegen.“ nannte Werner Kemmer, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Irrel als Beispiel. „Auch die regen Bautätigkeiten in der Region haben erneut zu guten Absätzen im Baustoffbereich geführt.“ ergänzt Kemmer.

„Wir sind für die Zukunft gut gerüstet“, so Klaus Peters, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Westeifel eG. „Wir müssen uns aber mehr und mehr mit Problematiken beschäftigen, die es vor einigen Jahren noch nicht gab. Hierzu zählen neben der fragwürdigen Geldpolitik der EZB und dem europäischen Angriff auf die Sicherungseinrichtungen der Genossenschaftsorganisation auch die regulatorischen Monstergesetzesentwürfe, die dazu beigetragen haben, dass der Aufwand in der Organisation von Jahr zu Jahr steigt. Hinzu kommt die bestehende Milchpreisproblematik, die viele unserer Kunden vor große, finanzielle Probleme stellt“, so Peters weiter.

Es gilt aber auch Chancen zu nutzen. Dazu zählt in den kommenden Jahren die Digitalisierung. „Hier bestimmen die Kunden die Themen und das Tempo. Deshalb ist es wichtig, dass wir unser Geschäft künftig noch stärker auf ihre Bedürfnisse ausrichten – natürlich immer unter Einbeziehung unserer genossenschaftlichen Werte“, sagte Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel eG. „Ob Online-Banking-Services über PC, Tablet oder Smartphone, Videoberatung oder das neue, sichere Online-Bezahlverfahren paydirekt; wir können und werden unseren Kunden diese Dienstleistungen und Kommunikationswege bereitstellen“, ergänzte Schmitz.

Wie wichtig die Volksbanken und Raiffeisenbanken für unsere Region sind, zeigt sich auch an den fast 3 Mio. Euro, die die Banken investiert haben und an den 2,1 Mio. Euro gezahlten Gewerbesteuern. Dieses Geld bleibt in der heimischen Wirtschaft und in den Kommunen. Hinzu kommen noch 650.000 Euro, mit denen die Banken im vergangenen Jahr soziale, kulturelle, kommunale und caritative Projekte in der Region unterstützt haben.

Den Genossenschaftsbanken ist es wichtig, für ihre 577 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Zukunft vorzusorgen, indem sie junge, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und auch halten. Hier unterstützen die Banken die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, punkten mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement und bieten individuelle Vorsorgelösungen.

Zur bevorstehenden Fusion der Volksbank Eifel Mitte und der Volksbank Bitburg sagte Andreas Theis, Vorstandsmitglied der Volksbank Bitburg: „Fusionen werden nicht aus der Not heraus geboren, sondern aus der Vernunft. Wenn die Vertreter der beiden Häuser dem Zusammenschluss der beiden wirtschaftlich starken und gesunden Banken zustimmen, entsteht mit der Volksbank Eifel eG ein zukunftsorientiertes und leistungsfähiges Unternehmen.“

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