Entsteht bald eine Flächen-Volksbank Region Trier?

Die Fusion der Volksbanken Eifel-Mitte Prüm/Gerolstein und Volksbank Bitburg ist endgültig beschlossen. Die Vertreter beider Volksbanken haben sich ohne Gegenstimmen für den Zusammenschluss ausgesprochen.

Auf den ersten Blick hat die neue Volksbank dann ein Bilanzvolumen von 1,28 Milliarden Euro und damit eine strategische Größe erreicht, die zumindest mit der Nachbarvolksbank Trier (Bilanzsumme 1,284 Milliarden) auf Augenhöhe verhandeln kann. Der Geschäftsbereich der neuen Volksbank umfasst neben großen Teilen der Altkreise Bitburg, Prüm und das Gerolsteiner Land. Groß genug, um auf Dauner konkurrenzfähig bleiben zu können, wird dieser Zusammenschluss wahrscheinlich dennoch nicht sein. Noch bleiben die Genossenschaftsbanken Irrel und Westeifel und die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG in Wittlich selbstständig. Aber Gedankenspiele über eine genossenschaftliche Flächen-Volksbank gibt es nach Informationen der Eifel-Zeitung schon längst.

Die Niedrigzinspolitik der EZB hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Sparer, sondern auch auch auf die Ertragssituation der Banken. Die Zinsspanne, die wichtigste Ertragssäule, reduziert sich von Jahr zu Jahr dramatisch und gibt mittelfristig Anlass zur Sorge. Jedes Jahr laufen Kreditverträge mit immer weniger wirtschaftlichen Zinssätzen aus. Dringlichkeit ist sicherlich auch hinsichtlich der Gewährleistung finanzieller Stabilität gemäß den Basel III-Richtlinien gegeben. Zusätzlich zwingt die auferlegte Regulatorik die Banken zu höheren Kosten. Hintergrund: Der Gesetzgeber wollte nach der Finanzmarktkrise mehr Sicherheit. Geschaffen hat er aber ein System, in dem gerade die Banken und Sparkassen, die keine Staatshilfe brauchten und die sozusagen komplett den Mittelstand finanzieren, am stärksten belastet werden. Die Kostenminimierung zwingt zu immer größeren Zusammenschlüssen. So ist es durchaus denkbar, dass wir in absehbarer Zeit eine Flächen-Genossenschaftsbank erleben werden, deren Bilanzvolumen sich fast verdreifacht und in der Fläche größer sein wird, wie Luxemburg oder das Saarland. Die Eifel-Zeitung prognostiziert mal den Termin auf Juni 2018 oder früher.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen