Düsseldorf will den Lückenschluss der A 1! Mainz auch?

Seit vielen Jahren ist der Lückenschluss der A 1 geplant. Nachdem sich der Bau der fehlenden
25 Autobahnkilometer immer wieder verzögerte, ziehen jetzt Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen an einem Strang.

Will man in Düsseldorf und Mainz die Autobahnlücke schließen?
Foto: Dr. Scholzen

Zum Lückenschluss der A 1 hatte sich der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister bereits kurze Zeit nach seinem Amtsantritt geäußert.

In einem SWR-Interview stellte Dr. Volker Wissing (FDP) im August 2016 heraus: „Jetzt wird mit maximaler Beschleunigung die Planung vorangetrieben und dann ist Schluss mit reden. Jetzt wird gehandelt.“ Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder stellte in den letzten Monaten vier „Kleine Anfragen“ zum Fortgang des Lückenschlusses. Vor einem Monat fragte er unter anderem, warum sich der Autobahnbau verzögert und wann endlich die nächsten Schritte folgen würden. Der Minister antwortete, in der zweiten Jahreshälfte 2017 sei die Offenlage des Abschnitts von Kelberg nach Adenau geplant. Für den von NRW betreuten Abschnitt zwischen Blankenheim und Lommersdorf sollen die Planänderungen noch in diesem Monat offengelegt werden. Für den letzten Abschnitt zwischen Lommersdorf und Adenau werden „die Planunterlagen derzeit aktualisiert und sollen im zweiten Quartal 2017 dem Bundesverkehrsministerium zur Genehmigung vorgelegt werden.“ Danach werde die Offenlage der Planunterlagen erfolgen, ergänzte Dr. Wissing.

Der nordrhein-westfälische CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Voussem fragte vor wenigen Tagen „Straßen NRW“ nach dem Fortgang der A 1. Für die sechs Kilometer lange Teilstrecke zwischen Blankenheim und Lommersdorf sollen die Deckblattunterlagen in der zweiten Jahreshälfte 2017 offengelegt werden. Für den Abschnitt zwischen Lommersdorf und Adenau soll der verwaltungsinterne Vorentwurf erstellt und dann bis zum Jahresende 2017 dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt werden. Gordon Schnieder treibt eine Frage um: „Wenn der Druck, ein neues Umweltgutachten zu erstellen, aus NRW kam, warum erfolgt dort die Offenlage vor uns?“ Trotz der bislang fehlenden Antwort auf diese Schlüsselfrage, sieht auch er erfolgsversprechende Zeichen auf dem Weg zum Lückenschluss.

Die Bemühungen in beiden Ländern unterstreicht deren gemeinsamer Internetauftritt. Unter www.a1-lueckenschluss.de

kann sich seit einigen Tagen jedermann darüber informieren, wie es mit der A 1 weitergehen wird. Zudem werden dort auch die Ergebnisse einer umfassenden Untersuchung präsentiert. Darin wird beschrieben, was geschähe, wenn dieses Autobahnstück nicht gebaut würde. Dann ergäbe sich in den nächsten 30 Jahren ein Mehrverbrauch von 86.000 Tonnen Kraftstoffen und die Fahrzeuge müssten einen Umweg von mehr als zwei Milliarden Kilometern fahren. Darüber hinaus wird dargelegt: „Beim Unfallgeschehen könnten mit dem Lückenschluss in 30 Jahren 24 Getötete, 273 Schwerverletzte und über 1.000 Verunglückte mit leichteren Verletzungen vermieden werden.“

Gordon Schnieder stellt heraus: „Das Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen ist ein positives Signal und ein sehr guter Schritt für die endgültige Verwirklichung des Lückenschlusses der A 1. Ich hoffe, dass Minister Dr. Wissing seinen Worten Taten folgen lassen wird und alle Möglichkeiten ausschöpft, um dieses für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gleichermaßen wichtige Straßenbauprojekt endlich zu einem guten Ende zu bringen. Den Ankündigungen müssen nun endlich greifbare Taten folgen.“

Gordon Schnieder
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