Verkehrsexperten fordern mehr Platz für Fahrräder

Goslar (dpa) – Mehr Raum für Radfahrer, so lautet seit langem die Forderung vieler Experten mit Blick auf die Sicherheit im Straßenverkehr. «Autos werden künftig Fahrspuren abgeben müssen, um Platz für Radfahrer zu schaffen, deren Wege sonst zu eng und unsicher sind», sagt etwa der Leiter Unfallforschung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Siegfried Brockmann. Von Mittwoch an diskutieren Fachleute wie er auf dem Verkehrsgerichtstag in Goslar, wie das genau gehen kann.

Der Autoverkehr beanspruche ein Übermaß an Flächen, sagt auch Jana Kühl. Sie ist Professorin für Radverkehrsmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter. Es brauche höhere Standards für Fahrradwege, um den steigenden Radverkehrszahlen sowie den Anforderungen von Lastenrädern oder Pedelecs gerecht zu werden. Unter anderem brauche es überall da, wo es möglich ist, bauliche Trennungen zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern.

Positive Beispiele seien niederländische, aber auch einige deutsche Städte wie Bremen, Hannover, Karlsruhe oder Freiburg. Radverkehr sei ein Grundbaustein bei der Verkehrswende, hin zu mehr Klimaschutz und lebenswerteren Städten, betonte die Wissenschaftlerin.

Pop-Up-Radwege nicht die Lösung aller Probleme

Unfallforscher Brockmann geht von einer Zunahme des Radverkehrsaufkommens aus. Künftig müssten sich deshalb Autofahrer darauf einstellen, dass Radfahrer und Radfahrerinnen – etwa bei Ampeln an einem wichtigen Radweg – häufiger bevorzugt würden. Um für mehr Sicherheit der Radler zu sorgen, dürfe man sich aber nicht auf bestimmte Rezepte versteifen. So seien etwa die derzeit häufig diskutierten sogenannten Pop-Up-Radwege, also farblich und mit Pollern abgetrennte Fahrradspuren, nicht die Lösung aller Probleme. Unfallschwerpunkte wie Kreuzungen, Ausfahrten oder am Straßenrand

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