Scholz will bei ruhigem Wahlkampfstil bleiben

Berlin (dpa) – SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will in der Schlussphase des Bundestagswahlkampfs bei seinem eher ruhigen Wahlkampfstil bleiben.

«Die Wählerinnen und Wähler wollen niemanden, der große Töne spuckt oder schimpft, sondern es geht um die Führung unseres Landes in schwierigen Zeiten», sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Auf die Frage, wie viel von der amtierenden CDU-Kanzlerin Angela Merkel in seinem Wahlkampf stecke, sagte Scholz weiter: «Diese Bundestagswahl ist eine Kanzlerwahl» Aus der Union war Scholz vorgeworfen worden, dass er sich wie Merkel inszeniere – vor allem, nachdem Scholz sich für ein Magazin mit zur typischen «Merkel-Raute» geformten Händen fotografieren ließ.

Zugleich machte Scholz deutlich, dass er trotz anstrengendem Wahlkampf noch über genügend Reserven verfüge. «Der Wahlkampf ist ein Marathon und für den Endspurt haben wir noch genug Puste», sagte er. «Aber ich will gern zugeben, dass ich sehr berührt bin, dass mir so viele Bürgerinnen und Bürger das Amt des Bundeskanzlers zutrauen», bekräftigte Scholz. «Es ist keine einfache Aufgabe»

In Umfragen hat die SPD die Union zuletzt abgehängt. So kommen die Sozialdemokraten in einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Nachrichtenmagazins «Focus» auf 25 Prozent, die Union auf 21 und die Grünen auf 19 Prozent. In einer Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend ist die SPD erstmals seit Februar 2017 wieder stärkste Kraft. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme sie auch hier auf 25 Prozent, die Union auf 20 Prozent und die Grünen auf 16 Prozent. Die FDP läge bei 13, die AfD bei 12 Prozent. Die Linke käme auf 6 Prozent.

Scholz warf Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) vor, dass dieser Ankündigungen beim Klimaschutz keine Taten folgen lasse.«Sagen und tun sollte zusammenpassen», sagte er. Deutschland werde bis 2045 klimaneutral wirtschaften. «Das wird aber nicht von alleine gelingen. Und es gelingt ganz sicher nicht mit der CDU und Armin Laschet, dessen Haltung zur Klimapolitik ziemlich wechselhaft ist», sagte Scholz. So habe Laschet als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident den Ausbau der erneuerbaren Energien «mit absurden Abstandsregeln» bei der Windkraft behindert.

 

 

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