Neubaur: Keine Anzeichen für Strom- und Gasausfälle im Winter

Die Menschen müssen trotz der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs nach Worten von NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) keine Strom- und Gasausfälle im Winter befürchten. «Dafür sehe ich derzeit keine Anzeichen», sagte die stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Durch eine Kraftanstrengung in Bund und Land sowie einen milden Herbst seien die Gasspeicher in der EU, in Deutschland und auch in NRW gut gefüllt.

Trotzdem gelte weiterhin: «Jede Kilowattstunde Strom, die wir nicht einsetzen, ist eine, die wir nicht wieder teuer einkaufen müssen.» Deshalb habe ihr Ministerium in Kooperation mit dem Handwerk seit September eine Energiesparkampagne initiiert. Neubaur rief zum Energiesparen auf: «Jeder und jede kann seinen oder ihren Teil beitragen, dass wir gut durch diesen und den nächsten Winter zu kommen.»

Zugleich stimmte die Ministerin die Bevölkerung auf ein weiteres Krisenjahr ein. «Es wäre fahrlässig zu glauben, dass am 1. Januar die Welt wieder eine andere und alles gut ist.» Deshalb wolle die schwarz-grüne Landesregierung weiter Vorsorge betreiben. «Gemeinsam mit der Industrie werden wir in einem Zukunftsdialog Signale setzen, wie wir NRW als attraktiven Wirtschaftsstandort weiter etablieren können.»

Das Geld aus dem erst am Mittwoch vom Landtag beschlossenen landeseigenen Krisen-Hilfspaket in Höhe von 1,6 Milliarden Euro solle schnell gezahlt werden. «In allen Ministerien wird auch zwischen den Jahren hart daran gearbeitet, dass die Mittel zeitnah fließen», sagte sie. «Wir wollen schnell helfen und wissen um unsere Verantwortung.»

Zugleich räumte die Grünen-Ministerin ein, dass bei der Aufstellung der Milliarden-Hilfen nicht immer alles glatt lief. «Am Ende bleibt unser gemeinsames Ziel, die Menschen in NRW so unbeschadet wie möglich durch diese Krise zu bringen», sagte sie. «Auf dem Weg dahin haben wir die ein oder andere Abbiegung nehmen müssen, die wir in einem normalen Haushaltsjahr ohne Landtagswahl, ohne Ukraine-Krieg, ohne Energiekrise nicht gegangen wären.»

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