Der Prävention ein Gesicht geben

Ansprechpartner_mstJugendverbände setzen Ansprechpartner zum Thema sexualisierte Gewalt ein

Trier. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Prävention der Jugendverbände im Bistum Trier hat zwölf Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zum Thema sexualisierte Gewalt eingesetzt. Sie sind die erste Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Gruppenleiter oder Eltern, die sexualisierte Gewalt in Jugendverbänden erlebt oder beobachtet haben.

Für diese Aufgabe seien bewusst sehr unterschiedliche Personen ausgewählt worden, erklärt Rafael Stoll vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Frauen und Männer sind zwischen 21 und 49 Jahre alt, sie kommen aus dem ganzen Bistum Trier und haben verschiedene Positionen in den unterschiedlichen kirchlichen Jugendverbänden: in der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Kolpingjugend, der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG), der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), dem Bund der Sebastianus Schützenjugend (BdSJ) und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Zwei der Ehrenamtlichen sind keine Mitglieder eines Jugendverbandes, arbeiten aber eng mit ihnen zusammen.

„Sexualisierte Gewalt ist ein wichtiges Thema. Gerade in einem kirchlichen Verband sollte man sich nicht davor verstecken“, sagt die 22-jährige Caroline Barbian aus Wemmetsweiler. Sie engagiert sich bei der KJG und ist eine der Ansprechpartnerinnen. In der Broschüre „Schutz von Kindern und Jugendlichen“ und im Internet stellen sich die zwölf Männer und Frauen vor, auch mit Bild. „So kann man sich die Person, mit der man sprechen will, besser aussuchen. Das senkt die Hemmschwelle“, sagt Barbian. Und die 25-jährige Katrin Jäckels aus Trier (KLJB) ergänzt: „Das gibt dem Thema ein Gesicht.“ Durch die Verbandsarbeit seien die Ansprechpartner „näher dran an den Personen, die sich melden“, erklärt Jäckels weiter. „Wir kennen die Arbeit in den Jugendgruppen und die Strukturen dort.“

Die Ehrenamtlichen hören den Betroffenen am Telefon zu, sie lassen sich die Situation genau erklären und überlegen, wie weiter vorgegangen werden kann. Bei Bedarf können sie weitere Unterstützung in die Wege leiten, bis hin zu einem konkreten Einschreiten. Das passiert jedoch nie ohne Absprache mit dem Anrufenden. Dieser kann sich ganz unverbindlich und im Vertrauen bei einem der Frauen und Männer melden.

Die Ansprechpartner zum Thema sexualisierte Gewalt sind nur ein Baustein in der Präventionsarbeit im BDKJ und in der Jugendpastoral insgesamt im Bistum Trier. „Wir sind auf dem Weg zu einem Schutzkonzept“, sagt Anja Peters, Vorsitzende des BDKJ im Bistum Trier. Dieses gehe über das Thema sexualisierte Gewalt hinaus. Weitere Bausteine seien unter anderem Beschwerdemanagement und Krisenmanagement.

Mehr Informationen gibt es beim BDKJ im Bistum Trier, Weberbach 70, 54290 Trier, Tel.: 0651-9771100, E-Mail: info@bdkj-trier.de und unter www.bdkj-trier.de/praevention. Hier ist es auch möglich, die Broschüre „Schutz von Kindern und Jugendlichen“ herunterzuladen.

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