Demnächst Eifeler Bio-Sushi aus Fernost?

Warum muss ein Zweckverbandschef in Japan Verträge abschließen?

Wenn hier im wahrsten Sinne des Wortes die A.R.T. Hütte brennt, fliegt Dr. Maximilian Monzel, Geschäftsführer des A.R.T. Zweckverband Trier mit einer rheinland-pfälzische Wirtschaftsdelegation für eine Woche nach Japan. Ziel dieser Reise ist es, Aufträge für rheinland-pfälzische Unternehmen zu bekommen und Verträge mit japanischen Firmen abzuschließen. Wie gut, dass auch der A.R.T. Zweckverband dabei ist.

Kaufen uns die Japaner jetzt den Eifeler Biomüll ab? Importieren wir demnächst Eifler Bio-Sushi aus Fernost? Nein, sicherlich nicht! In Japan herrschen andere Sitten und Gebräuche beim Müll. Welchen zweckgebunden Hintergrund die Japan-Reise für den A.R.T. Chef hatte, bleibt wahrscheinlich ein Rätsel. Wahrscheinlich war noch ein Platz frei.

Fakt ist, auf solch individuell organisierten Reisen finden Unternehmensgespräche mit potentiellen Geschäftspartnern in den Zielmärkten statt. In diesem Fall in Tokio und Osaka. Diese Reisen sind gespickt mit Empfängen zur Vertiefung der geschäftlichen Kontakte und zur Repräsentation von Gemeinschaftsständen auf internationalen Messen. Es sollen auch Wirtschaftsrepräsentanzen in ausgewählten Zielmärkten zur nachhaltigen Beratung und Begleitung entstehen. Selbstverständlich gibt es für solchen Reisen Zuschüssen nach dem sogenannten Messeförderungsprogramm. Für Reisen nach Übersee gibt es pauschal 5.000,- Euro Messeförderung.   

Wer wird gefördert?

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gemäß der jeweils gültigen EU-Definition für KMU mit Sitz oder Betriebsstätte in Rheinland-Pfalz, einschließlich landwirtschaftlicher Betriebe und Angehörige freier Berufe. Unternehmen, bei denen eine direkte oder indirekte Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand besteht, sind von der Förderung ausgeschlossen. Musste Dr. Monzel  seine Reise etwa aus der eigenen Tasche bezahlen? Vermutlich nicht.

Welche Ausgaben sind zuwendungsfähig?

Alle unmittelbar im Zusammenhang mit der Veranstaltung stehenden Kosten wie z. B. Standmiete, Standbaukosten, Personalkosten, Reise- u. Übernachtungskosten, Werbemittel, Aufwendungen für Exponate, Versicherungen, Mailing-Aktionen etc.. Ob die Wirtschaftsdelegation tatsächlich eine Messe besucht hat, wissen wir zurzeit nicht.

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