Ulmen erhält eine neue Kläranlage

Ulmen. Den symbolischen 1. Spatenstich der neuen Kläranlage für die Stadt Ulmen nahm der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulmen Alfred Steimers (er ist zugleich auch oberster Chef des Abwasserwerkes) mit einem Bagger vor. Bis Ende 2012 wird Ulmen eine neue, zeitgemäße Abwasserreinigung erhalten, wodurch unter anderem auch die Gewässergüte des Ulmener Baches positiv beeinflusst wird. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den kommunalen Gremien, Behörden und den bauausführenden Firmen wohnten diesem Spatenstich auf dem neuen Kläranlagengelände bei, das nur etwa 450 Meter vom Standort der alten Anlage entfernt liegt.

Die vorhandene und im Betrieb befindliche Tropfkörperkläranlage ist seit 1964 im Dauerbetrieb. Doch die damals vermauerten Ziegelsteine sind inzwischen brüchig geworden. Der schlechte Bauzustand und insbesondere die heutigen Anforderungen an eine deutlich anspruchsvollere Abwasserreinigung waren in den vergangenen Jahren immer wieder Thema bei der Oberen Wasserbehörde der Struktur- und Genehmigungsdirektion Koblenz, zumal eine gezielte Stickstoff- und Phosporeliminierung bei der vorhandenen Tropfkörperanlagen kaum möglich ist. Dies wirkt sich wiederum auf die Höhe der jährlich zu zahlenden Abwasserabgabe aus. Deswegen wurden die Genehmigungen zum Betrieb dieser Kläranlage stets zeitlich befristet erteilt und schlussendlich mit der Auflage versehen, eine neue Anlage bis zum Jahresende 2012 zu bauen.

Daher beschloss der Ulmener Verbandsgemeinderat bereits im Jahr 2008, einen entsprechenden Planungsauftrag für eine neue Kläranlage zu vergeben. Nach einer Vielzahl von Terminen, Abstimmungsgesprächen und der notwendigen Beteiligung der verantwortlichen Behörden und Dienststellen erteilte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz im April 2010 die wasserrechtliche Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer neuen Kläranlage. Errichtet wird eine vollbiologische Kläranlage mit 4.200 Einwohnerwerten im Belebtschlammverfahren mit zentraler Funktion. Darüber hinaus wurden schon die Beschlüsse zu den Auftragsvergaben für die Bauarbeiten sowie die maschinelle und elektrotechnische Ausstattung durch den Verbandsgemeinderat gefasst.

Mit dem Spatenstich zum Neubau der Kläranlage Ulmen startete Bürgermeister Steimers das größte Einzelprojekt des Abwasserwerkes der Verbandsgemeinde Ulmen mit einem veranschlagten finanziellen Gesamtvolumen von rund 4,5 Millionen EURO. Der Probebetrieb der neuen Anlage wird bereits Anfang 2012 erwartet. „Sowohl das Gelände als auch die Kläranlage bieten noch erhebliche Möglichkeiten erweitert zu werden, um gegebenenfalls auf drohende Verschärfungen in der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung reagieren zu können. So ist es etwa möglich, zu gegebener Zeit eine Zentrifuge zur Entwässerung des Klärschlammes zu installieren“, so Bürgermeister Steimers in seiner kurzen Ansprache. „Die weitergehende Behandlung und die künftigen Verwertungswege unserer Klärschlämme werden zu einer immer spannenderen und noch nicht abschließend zu klärenden Aufgabe. In dieser Angelegenheit werden sich der Werkausschuss und auch der Verbandsgemeinderat sicherlich noch ausgiebig zu beraten haben.“

Wilfried Puth

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