Raiffeisenbank Lutzerather Höhe trotzt Finanzmarktkrise

Lutzerath. Ein erfolgreiches Geschäftsjahr liegt hinter den Verantwortlichen der Raiffeisenbank Lutzerather Höhe. Darüber zeigen sich nicht nur Geschäftsleitung, Aufsichtsrat und Mitarbeiter erfreut. Auch die Mitglieder der Genossenschaftsbank können sich freuen: sie erhalten auf ihre Geschäftsguthaben eine Dividende in Höhe von 6 %.

Genau 100 Mitglieder konnte Richard Benz, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank, im Bürgerhaus Lutzerath zur Generalversammlung 2012 begrüßen.

Zufrieden mit der Geschäftsentwicklung in 2011 zeigte sich Thomas Welter, Generalbevollmächtigter der Bank. Er stellte den Mitgliedern die wesentlichen Positionen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie des Lageberichts vor.

Die Bilanzsumme ist in 2011 um 1,5 Mio Euro auf 66,0 Mio EUR gestiegen. Diese Entwicklung sei insbesondere auf die höheren Kundeneinlagen zurückzuführen, die um 1,9 Mio Euro auf 56,4 Mio Euro anstiegen. Die Nachfrage nach Krediten war in 2011 verhalten. Hohe Tilgungsanteile im Kundenkreditgeschäft und eine zurückhaltende Nachfrage führten insgesamt zu einem Rückgang der Kundenforderungen um 1,5 Mio EUR auf  22,4 Mio EUR. In 2011 belief sich der Zinsüberschuss auf 1,9 Mio EUR und lag damit leicht unter Vorjahresniveau. Mit dem zufriedenstellenden Jahresergebnis konnten die Rücklagen weiter aufgestockt und so das Eigenkapital erneut deutlich um über 0,5 Mio Euro erhöht werden. Dazu merkte Welter an: „Trotz des zufriedenstellenden Jahresergebnisses bewegen wir uns in einem schwierigen Marktumfeld, dass von weiter abnehmenden Zinsmargen und einem hohen Kostendruck im Bankgewerbe geprägt ist. Hinzu kommen neue Gesetze, Vorschriften und Reglementierungen des nationalen Gesetzgebers und der Bankenaufsicht. Im Lauf des Jahres 2012 wird es zu Neuerungen kommen, die auf europäischer Ebene verhandelt und entschieden werden und erstmals sofortige rechtliche Wirkung auf uns entfalten werden. Mit der Entmachtung des deutschen Gesetzgebers geht eine Verlagerung zur europäischen Bankenaufsicht einher. Danach kommen die Anforderungen nicht mehr aus Frankfurt, Bonn oder Berlin sondern aus London. Auf uns rollt eine Welle neuer aufsichtsrechtlicher Vorgaben zu, wie sie bisher nicht da gewesen sind. Die Verantwortlichen in Europa haben dabei nur wenig Verständnis für die Feinheiten des deutschen Genossenschafts- und Sparkassenwesen. Wir werden in denselben Regulierungstopf geworfen, wie die Deutsche Bank oder eine Banco Santander aus Spanien. Hätten alle Banken eine Eigenkapitalausstattung wie die Raiffeisenbank Lutzerather Höhe, wäre es zur Finanzmarktkrise wohl nicht gekommen. Die Folgen und Auswirkungen spüren jedoch alle Banken.“

Vor diesem Hintergrund rechnet die Raiffeisenbank mit einer noch zufriedenstellenden Ertragslage in den folgenden Jahren. Das hohe Niveau der Vorjahre sei jedoch nicht mehr zu erreichen. Dieser Entwicklung will die Bank, laut Welter, mit verstärkten Kooperationen mit den Nachbargenossenschaftsbanken begegnen.

Auch das Prüfungsergebnis spiegelt die positive Situation der Raiffeisenbank wider. Der RWGV hat den Jahresabschluss geprüft und ihn mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Dem Institut wird eine geordnete Vermögens- und Finanzlage bestätigt.

Nach Abzug von Steuern ergibt sich ein Bilanzgewinn von rund 277.000 Euro. Davon geht laut Beschluss der Versammlung ein Teil in die Rücklagen. An die Mitglieder werden eine fünfprozentige Dividende und ein Bonus in Höhe von 1,0 % gezahlt.

Zu einem Vertrauensbeweis gerieten die satzungsmäßig anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat: Bernhard Rodenkirch aus Gillenbeuren und Winfried Schäfer aus Dohr wurden jeweils im Amt bestätigt.

Mit 13 Mitarbeitern und 791 Mitgliedern zählt die Raiffeisenbank Lutzerather Höhe zu den kleinen Banken im Verbandsgebiet des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands. Trotz ihrer Größe zählt die Bank aus Lutzerath zu den erfolgreichsten Banken im Verbandsgebiet. So lag das Betriebsergebnis vor Bewertung – wie in den Vorjahren – erneut deutlich über dem Durchschnitt von Banken vergleichbarer Größenordnung.

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