Kern: Pilotstrecke an B 259 erhöht Schutz für Motorradfahrer

Cochem. Über die Vorteile von Kreisverkehrsplätzen in puncto Verkehrssicherheit und flexiblen Pollern (Balisetten) zum Schutz von Motorradfahrern hat sich Staatssekretär Günter Kern an der B 259 bei Cochem informiert. „Die Verkehrssicherheit im Bereich dieser Bundesstraße hat sich durch das Aufstellen der Balisetten in einem Pilotversuch und den Umbau der Einmündung in einen Kreisverkehrsplatz in den zurückliegenden Jahren sehr positiv entwickelt“, sagte  Kern bei einem Informationsbesuch vor Ort. Anlässlich der Verkehrssicherheitswoche hat er dort zwei Projekte des Landesbetriebs Mobilität (LBM) vorgestellt, die die B 259 für Motorradfahrer und Fußgänger sicherer machen.

Die kurvenreiche B 259 (Panoramastraße) ist eine beliebte und leider auch unfallauffällige Motorradstrecke. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Unfälle, bei denen Motorradfahrer schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Deshalb ist die Panoramastraße eine von vier Pilotstrecken im Land, an denen sogenannten Balisetten getestet werden. Diese rot-weiß gestreiften Poller sind aus flexiblem Kunststoff und sollen bei einem Sturz das Verletzungsrisiko für Motorradfahrer senken. Sie werden in gefährlichen Kurven aufgestellt, um deren Verlauf zu verdeutlichen. Sie ersetzen die starren Kurventafeln, die auf einem Stahlpfosten montiert sind.

„Nach nunmehr fünf Jahren kann festgestellt werden, dass sich in den Abschnitten, in denen die Balisetten aufgestellt wurden, das Unfallgeschehen reduziert hat. Dabei ist nicht nur die Anzahl der Unfälle zurückgegangen, sondern die Unfallschwere hat sich deutlich verringert“, so Kern. Das Land Rheinland-Pfalz setze sich daher beim Bund mit Nachdruck dafür ein, dass diese Balisetten in die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) aufgenommen werden, um sie auch regelgerecht und – da wo sie benötigt werden – flächendeckend einzusetzen, so der Staatssekretär.

Ergänzend zu den Balisetten gibt es weitere Maßnahmen, die zur Verbesserung der Motorradsicherheit an der B 259 beitragen: So wurde ein Großteil der Schutzplanken im Kurvenbereich mit Unterfahrschutz ausgestattet. Die Geschwindigkeit für Motorradfahrer wurde auf 50 km/h beschränkt, auch dürfen sie nicht überholen. Der Straßenbelag wurde erneuert, um die Griffigkeit zu verbessern. Zudem wurden Hindernisse entfernt, die sich im Seitenraum der Straße befanden.

Vor drei Jahren wurde die Einmündung B 259/B 49 bei Cochem in einen Kreisel umgebaut – in einen besonderen Kreisel, der nicht nur die Verkehrssicherheit der Auto- und Motorradfahrer erhöht, sondern insbesondere Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, ein sicheres Überqueren ermöglicht. In der Nähe befindet sich eine Einrichtung, in der Menschen mit geistiger und körperlicher Einschränkung leben.

„Insgesamt kann festgestellt werden, dass diese Maßnahme enorm zur Verkehrssicherheit beigetragen hat. Leitelemente erleichtern vor allem den mobilitätseingeschränkten Menschen das Überqueren. Rollstuhlfahrern und Nutzern von Rollatoren helfen speziell abgesenkte Bordsteine“, so Staatssekretär Kern. Seit dem Umbau haben sich die Unfälle an der Einmündung mehr als halbiert. Es gibt zudem wesentlich weniger Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kommen. Wurden in den zweieinhalb Jahren vor dem Umbau noch fünf Personen verletzt, so waren es seit dem Umbau bis heute zwei Personen.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen