Glücksmomente im Römerkessel

Bad Bertrich. (ak) Im vergangenen Jahr erfolgte der Spatenstich zum ersten landschaftstherapeutischen Garten Europas. Im Staatsbad sorgt dann nicht nur Deutschlands einzige Glaubersalztherme für Wohlergehen, sondern eine meditativ stimmende Botanik.

Für 900.000 Euro entsteht in Bad Bertrich eine sorgsam konzipierte Gartenwelt. Ein waschechter Psychologe hat sie konzipiert und für sie das Versprechen „Das Leben erwartet dich“ als Titel gefunden: Reinhard Schober, auf die Heilwirkung der Natur fokussierter Seelenspezialist, will mit dem ersten landschaftstherapeutischen Garten Europas für Gesundheitsbewusste viel erreichen. Zunächst soll die übliche Blickrichtung geändert werden. Statt immer an die eigene Krankheit oder Beeinträchtigung zu denken, soll der Garten die Aufmerksamkeit auf das Positive lenken. Denn wer den Garten betritt, geht durch ein nachgebildetes römisches Tor – passend zum so genannten Römerkessel im Herzen von Bad Bertrich, in dem der Garten Gestalt annimmt.

Sieben Oasen schenken Wohlergehen

Sieben verschiedene „Oasen“ tun der Seele und dem Körper gut. Einige haben thematisch mit der Erdgeschichte und mit der menschlichen Historie des Ortes zu tun, wie der Fürstengarten oder der Berg- und Lavagarten. Andere schulen die Achtsamkeit des Besuchers für das, was ist: Kräuter, Stille, Entspannung, Bewegung. Die Natur und gezielt gesetzte Anreize gehen eine Harmonie ein, die dem Betrachter und jenen, die sich auf den Garten einlassen, echte Glücksmomente beschert. „Der Garten wirkt auf den einzelnen jeden Tag anders“, erläutert Schober.

Die Reihenfolge der Erlebnisse in den einzelnen „Oasen“ kann immer neu gewählt werden. Sich jedes Mal neu einstimmen auf das Hier und Jetzt und dabei andere innere Stimmen wahrnehmen als die Krankmachenden… das kann die Psychosomatik heilend stimulieren.

Eine Seilbahn führt gen Himmel

Doch nicht nur der Garten soll zur wohltuenden Attraktivität von Bad Bertrich beitragen. Geplant im Rahmen der Veränderungen, die das GesundLand Vulkaneifel mit sich bringt, ist auch eine Kabinenseilbahn zwischen dem Kurort in Tallage und einem neu zu errichtenden Ferienpark auf dem umgebenden Höhenzug. So können die Gäste des Staatsbades barrierefrei und fahrradtauglich 200 Höhenmeter überwinden.

Der Vulkanradweg von Adenau bis hinunter zur Mosel, die mountainbikegerechte Vulkanradroute, der Jakobsweg und der Eichenblattweg sind für Bewegungshungrige so schnell erreichbar. Die Seilbahn soll zudem einen leichten Zugang zum ebenfalls frisch geplanten Qualitätswanderweg „Maare und Thermen“ ermöglichen. Bad Bertrich soll sich auf diese Weise noch viel stärker als zuvor zum Rundum-Wohlfühl-Ziel für Menschen mausern, die Entschleunigung und Bewegungslust miteinander verbinden und die Leib und Seele in einen gesunden Daseinsmodus bringen wollen.

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