„Für den Frieden gebetet“

Pilgergemeinschaft St. Matthias Ulmen machte sich zum 20. Mal auf den Weg nach Trier

Ulmen. In diesem Jahr machten sich 41 Pilgerinnen und Pilger der Pilgergemeinschaft St. Matthias Ulmen auf den 90 Kilometer langen Weg nach Trier zum Grab des Heiligen Apostel Matthias. Und sie taten das schon zum 20. Mal und konnten so ein „kleines“ Jubiläum feiern. Die Gruppe bestand aber nicht nur aus Ulmenern, sondern auch aus der Umgebung nahmen Gläubige an der Wallfahrt teil. Die Wallfahrt wurde am frühen Freitagmorgen in der Ulmener Pfarrkirche mit einer Heiligen Messe, die Dechant Walter Fuß zelebrierte und an der auch einige „Nichtpilger“ teilnahmen, eröffnet. In seiner Predigt ging er intensiv auf den Pilgerweg ein, den jeder Mensch zu bewältigen hat und er gab allen Pilgerinnen und Pilgern einen Einzelsegen. In diesem Jahr steht die Wallfahrt unter dem Wort „Lasst uns hinaufziehen zum Haus Gottes“, einem Vers aus dem Buch Jesaja aus dem Alten Testament.

Dieses Wort soll die Stimmung der zahlreichen St. Matthias-Bruderschaften und der Pilgergruppen kennzeichnen, die sich mit ihren Wallfahrten „auf den Weg des Friedens“ machen sollen. An der Spitze das geschmückte Holzkreuz wurde der Pilgerweg zu Fuß in drei Tagen zurückgelegt. Einige der Pilger/innen konnten aus persönlichen Gründen nur eine Teilstrecke mitgehen. Für die Gläubigen stand unterwegs das Rosenkranzgebet im Mittelpunkt. Aber auch meditative Texte, besinnliche Passagen, geistliches Liedgut und einige Zeiten des Schweigens, geprägt durch eine nachhaltige Beschäftigung mit dem Glauben, den persönlichen Sorgen und Nöten, den aufgetragenen Gebetsanliegen und nicht zuletzt auch das intensive Erleben von „Gottes Natur und Schöpfung“ kamen nicht zu kurz.

So führte die erste Etappe von Ulmen zum Zisterzienserkloster Himmerod, wo die Pilgerschar übernachtete. Gegen Mittag des zweiten Tages kam die Gruppe zu einer Wort-Gottes-Feier in Herforst zusammen. Am frühen Abend wurden dann die Unterkünfte in Kordel, dem Ziel dieses Tages erreicht. Nach einer kurzen Nachtruhe wurde das letzte Teilstück der Wallfahrt zum Apostelgrab bereits um 5 Uhr morgens in Angriff genommen. Trotz der hohen körperlichen Belastungen bei teilweise „durchwachsenem Pilgerwetter“ kamen alle am Ziel in Trier an. Vergessen waren die „Wehwehchen“ und ungewohnten Anstrengungen, als die Gläubigen feierlich in die Basilika St. Matthias einzogen und am Apostelgrab niederknieten.

Insgesamt fünf Erstpilger/innen der Ulmener Gruppe wurden mit der „Mattheiser Pilgermedaille“ ausgezeichnet und eine Pilgerin für ihre 10. Teilnahme an einer Matthias-Wallfahrt mit einer Kerze besonders geehrt. Einer der absoluten Höhepunkte der Wallfahrt war der gemeinsame Gottesdienst mit anderen St. Matthias-Bruderschaften und dem Konvent der Trierer Benediktinermönche, dem deren Abt Ignatius Maaß vorstand. „Unser Weg zum Apostelgrab war wieder ein intensives Glaubenserlebnis. Und wie im richtigen Leben gibt es auch auf einem solchen Weg einige schwere Teilstücke, Hindernisse und schwierige Passagen für jeden einzelnen, aber auch in der Gemeinschaft, zu bewältigen und gemeinsam zu überstehen.

Doch diese Belastungen wurden angenommen und bezwungen, auch wenn es von einigen viel abverlangt hat. Aber dafür, dass wir diese Erfahrungen erneut machen durften und gemeinsam im Gebet und im Glauben gestärkt sind, gilt es allen denen zu danken, die uns in vielfältiger Weise auf unserem Weg versorgt und betreut haben oder auch nur einfach in Gedanken bei und mit uns unterwegs waren“, stellte Brudermeister Volker Dunkel heraus und kündigte an, dass die von ihm geführte Pilgergemeinschaft auch im kommenden Jahr vom 08. bis 10. Mai 2015 wieder nach Trier wallfahren wird. Text: Wilfried Puth

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