Cochem-Zell genießt Aufmerksamkeit

Normalerweise tagt er in Dortmund – der Beirat der RWE Energie Effizienz GmbH. Doch in der vergangenen Woche war es anders. Die Mitglieder des Beirates waren in der vergangenen Woche an die Mosel gereist, um sich intensiv über die Aktivitäten und Projekte zu informieren, die der Landkreis Cochem-Zell zum Thema „Null-Emmissions-Landkreis“ unternimmt, zu informieren.  

„Es freut uns sehr, dass man sich auch über die Kreisgrenzen hinweg für unsere Aktivitäten in Sachen Klimaschutz und Bioenergie interessiert“, begrüßte Landrat Schnur die Beiratsmitglieder. Dr. Rolf-Martin Schmitz, Vorsitzende des Beirates sowie gleichzeitig Mitglied des Vorstandes der RWE AG, betonte, dass es für seinen Konzern wichtig sei, sich gerade über solche regionale Vorzeige-Projekte ein eigenes Bild zu machen. „Deshalb darf ich mich bei Ihnen auch recht herzlich dafür bedanken, dass wir hier tagen dürfen.“ betonte Schmitz

Klimaschutz zahlt sich aus!

Nachdem der Beirat seine Beratungspunkte abgearbeitet hatte, nutze Landrat Schnur die Gelegenheit, ausführlich über das Klimaschutzprojekt des Kreises zu informieren. „Nicht nur was der Bereich der Bioenergienutzung betrifft, möchten wir eine Wertschöpfung im Kreis schaffen! Auch die Vermeidung von CO2-Austoss zahlt sich durchaus für den Kreis und die Bürgerinnen und Bürger aus.“ erläuterte er ausführlich das konkrete Vorgehen. Er verwies dabei auch auf die erfolgreiche Netzwerkarbeit, bei der neben vielen anderen Firmen und Unternehmen auch die RWE intensiv mit dem Landkreis zusammenarbeite. 

„Wir möchten im Rahmen unseres Klimaschutzkonzeptes verschiedene Projekte noch umsetzen. Dies können wir nur mit leistungsstarken Partnern. Beispielsweise sind wir zur Zeit in den Überlegungen, in Cochem ein Biomasse-Nahwärmenetz zu schaffen. Auch möchten wir den hier bei uns anfallenden Klärschlamm mit Einsatz von Biomassereststoffen verwerten. In diesem Punkt arbeiten wir – gemeinsam mit den Verbandsgemeinden – an einem schlüssigen Konzept“ berichtete der Kreischef. Gerade was die Nutzung der Biomasse angehe, habe der Landkreis schon viel erreicht. So sei er einer von 25 bundesweiten Bioenergieregionen. 

Biomasseanlage in Alflen besichtigt

Wie die bereits ein erfolgreich Projekt in die Praxis umgesetzt ist, verdeutlichte den Beiratsmitgliedern die anschließende Besichtigung der Biogasanlage in Alflen. Pro Jahr werden dot durch die BHKWs bis zu 6.000 MWh Strom erzeugt und ins öffentliche Netz eingespeist, eine Leistung, die für umgerechnet 1.700 Haushalte ausreicht. Die anfallende Wärmeenergie beträgt ca. 3.000 MWh pro Jahr und wird ausschließlich an den Bundeswehrstandort verkauft.

Durch die Wärmelieferung spart der Fliegerhorst jährlich ca. 300.000 l Heizöl ein, also ein Geschäft, von dem beide Seiten profitieren. Darüber hinaus werden insgesamt jährlich bis zu 2.000 t CO2-Emissionen vermieden. Es handelt sich hier um ein deutschlandweit einmaliges Projekt zur Wärmeversorgung einer Bundeswehrliegenschaft.

Beeindruckt von der Vorstellung der Biogasanlage betonte Geschäftsführer Alphéus, RWE Energie Effizienz, zum Abschluss des Besuches, dass man sicherlich in den bundesweiten Medien vom „Klimaschutz in Cochem-Zell“ lesen werde.

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