Bundesbank-Bunker bald Dokumentationsstätte?

Cochem. Was der Regierungsbunker für das Ahrtal ist, könnte der Bundesbank-Bunker für das Moseltal werden: Einst streng geheim, soll heute das öffentliche Interesse an dieser Dokumentation des Kalten Krieges geweckt werden. Denn wie schon Goethe wusste: Nur, wer seine Vergangenheit kennt, wird seine Zukunft meistern. Im Bunker in Cochem-Cond lagerten einst Milliarden von Deutscher Mark. Bis zu 50 Milliarden D-Mark sollen es gewesen sein. Die sollten, falls nach einem Krieg, der zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich ein Atomkrieg gewesen wäre, der Ostblock den Westen mit Falschgeld überziehen würde, um eine Wirtschaftskrise auszulösen, die zuverlässige Geldquelle für die Überlebenden darstellen. „Kalter Krieg extrem, ja sogar absurd“, nennt Cochems Stadtbürgermeister Herbert Hilken dies.

Hilken begrüßt die Idee sehr, den Bunker der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen Mitarbeitern des Regierungsbunkers und dem Eigentümer, einer Bank aus Hamm. Die Cochemer Vereinigte Volks- und Raiffeisenbank hatte Mitte 2008 den ehemaligen Bundesbank-Bunker verkauft. Mitte der 60er Jahre errichtet, bot er eine vor dem Hochwasser sichere Lagerstätte. Falls die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, wird möglicherweise eine eigene  Betreibergesellschaft zur touristischen Vermarktung und Instandhaltung des Bauwerks gegründet.

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