Berufsbildende Schule Cochem legt neuen Kriseninterventionsplan vor

Cochem. Entsetzt haben sie uns sehr, die Amokläufe an Schulen wie in Winnenden, Ludwigshafen oder Erfurt. Aber nicht nur Entsetzen ist dabei zurückgeblieben, sondern die Frage von vielen Verantwortlichen, ob und wie man eine solche Gewalttat verhindern kann.

An der Berufsbildenden Schule haben sich mit diesen Fragen besonders zwei Personen sehr intensiv beschäftigt. Stellvertretender Schulleiter Harald Wickert und Schulsozialarbeiter Stephan Gorges-Beyer haben in wochenlanger Arbeit einen Kriseninterventionsplan erarbeitet, den sie gemeinsam mit Schulleiter Andreas Zietz nunmehr dem Landkreis als zuständigen Schulträger vorlegten. „Dieser Leitfaden richtet sich an alle Personen innerhalb und außerhalb der Berufsbildenden Schule Cochem, die in einer möglichen Krisensituation maßgeblich betroffen sind. 

Er soll daher wichtige Anhaltspunkte geben“, betont Wickert. Dabei liege der Schwerpunkt des Plans nicht nur auf dem Umgang mit einer Krisensituation, sondern auch auf den Maßnahmen zur Früherkennung einer sich möglicherweise anbahnenden Gefahrensituation. „Vor einem Jahr hat die Polizei die Sichtweise von Krisensituationen an Schulen vorgestellt“, so Wickert. Dies sei Anstoß für ihn gewesen, gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter einen speziellen Leitfaden zu entwickeln. Stephan Gorges-Beyer ergänzt, dass es wichtig ist, alles ernst zu nehmen und zu beobachten, was bei einem Schüler vorfalle. 

„Ein Amoklauf hat meistens in einer Krise begonnnen. Daher ist es wichtig, präventiv von Anfang an auf schwierige Situationen einzugehen“. Aus seiner Sicht ist es ebenfalls wichtig, an einer Schule einen zentralen Ansprechpartner zu haben, der sich bei Auffälligkeiten um die Person kümmert. Denn ein Schwer­punkt der Präventionsarbeit im Rahmen der Krisenintervention ist die Früherkennung.

Landrat Schnur dankt den beiden für ihr Engagement. „Sie helfen nicht nur Ihren Kollegen an der Schule oder die in meinem Hause betrauten Mitarbeiter mit diesem Plan. Ich glaube, es ist auch eine wertvolle Anleitung für andere Schulen hier im Landkreis.“, so der Kreischef. Daher werden die beiden Fachkräfte ihren Kriseninterventionsplan in einer Schulleiterbesprechung vorstellen. „Wünschenswert wäre es“, bemerkt Gorges-Beyer abschließend, „wenn sich daraus ein Kreisinterventionsteam mit allen Beteiligten bilden könnte, dass gemeinsam arbeitet und sich gegenseitig unterstützt!“ Schnur sichert ihm zu, sich für die Umsetzung dieses Vorschlages stark zu machen.

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