Atombomben in Büchel werden modernisiert

Büchel. Im Fliegerhorst Büchel lagern ca. 20 atomare Waffen. Seit in 2004 die US-Nuklearwaffen vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein 2004 ausgeflogen worden sind, ist Büchel (Kreis Cochem-Zell) Deutschlands einziger Standort, wo Atomwaffen gelagert werden. Und im Herbst 2009 hatten sich im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und FDP die Koalitionspartner versprochen, sich „im Bündnis sowie gegenüber den amerikanischen Verbündeten dafür einzusetzen, dass die in Deutschland verbliebenen Atomwaffen abgezogen werden.“ Der Deutsche Bundestag unterstützte diese Position im März 2010 parteiübergreifend mit überwältigender Mehrheit.

Seit ein paar Wochen sind die Atomsprengköpfe vom Typ B61 in Büchel wieder in der Diskussion. In der ARD-Sendung „FAKT“ äußerte sich der US-amerikanische Atomwaffen-Experte Hans Kristensen, dass diese Atombomben bei einem Brandunfall keineswegs gesichert sind. In solch einem Fall könnte Plutonium austreten und die gesamte Region verseuchen.

Beim NATO-Manöver im belgischen  Klein-Brogel (B), das vor kurzem stattfand, war der Einsatz dieser Atom-Waffe geübt worden, obschon man, im Gegensatz zu früheren Jahren, keine Einsätze mit den echten Atombomben, sondern nur mit Attrappen flog. Büchel war in dieses Manöver eingebunden, obwohl die Bundesregierung noch vor den letzten Wahlen angekündigt  hatte, das Atomlager zu schließen und die Atomsprengköpfe aus Deutschland abzuziehen.

Beim jüngsten NATO-Gipfel in Chicago im Mai dieses Jahres wollte niemand mehr über einen Abzug der US-Atomraketen aus Europa reden. Das Gegenteil ist der Fall. 10 Milliarden Dollar ist es den USA wert, ihre Atomsprengköpfe zu modernisieren. Damit hat man uns unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass die atomare Präsenz auch in Büchel wenigstens noch mehrere Jahrzehnte beibehalten wird.

Die Eifel-Zeitung hat am 16. März 2011 gefragt: „Herr Beck, wann wird Büchel atombombenfrei?“ Antwort – Fehlanzeige! Wann endlich werden die sinnlosen Atombomben in Büchel entsorgt werden? Das fragt die Eifel-Zeitung erneut. Man kann nicht auf der einen Seite gegen Atomkraftwerke sein, wenn auf der anderen Seite im eigenen Land jede Menge Atombomben der Amerikaner eingelagert sind. Schlimm genug ist die Tatsache, dass die Dinger schon so alt sind, dass es überhaupt keine amerikanischen Kampfflugzeuge mehr gibt, womit man diese in die Jahre gekommenen  Atombomben abtransportieren kann. Welcher deutsche Politiker hat endlich den Mut, unseren amerikanischen Freunden die Kündigung zur Einlagerung dieser Höllenwaffen auf deutschem Boden mitzuteilen? Oder will man nach Fukushima auch den Gau in Büchel provozieren?  
 

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