Eine Chance für die Gemeinschaft

Familienbund
Michael Korden, Geschäftsführer des Familienbundes im Bistum Trier, Hildegard Weber und Gisela Rink (v. l.) überreichen Weihbischof Dr. Helmut Dieser die Kinder-Gebets-Broschüre.

Familienbund der Katholiken im Bistum Trier feiert 60-jähriges Bestehen

Trier. Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier hat am 15. November sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Im Anschluss an einen Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Helmut Dieser in der Trierer Banthuskapelle fand ein Festakt statt im Bischöflichen Generalvikariat. Über sechs Jahrzehnte habe sich der Familienbund der Katholiken erfolgreich politisch für Familienfreundlichkeit und Familiengerechtigkeit in der Gesellschaft eingesetzt, erklärte Hildegard Weber, Diözesanvorsitzende des Familienbundes im Bistum Trier. Er habe die zentrale Bedeutung von Ehe und Familie als Grundlage für eine solidarische, wertorientierte und gerechte Ordnung und für die Zukunft der Gesellschaft herausgestellt.

„2013 ist für den Familienbund das Jahr der Jubiläen“, betonte Elisabeth Bußmann, Präsidentin des Familienbundes der Katholiken. Der Familienbund sei vor 60 Jahren auf Bitten der Bischöfe ins Leben gerufen worden. Die Interessen von Familien sollten in Staat, Kirche und Gesellschaft gebündelt ausgedrückt werden, „um Gehör zu finden“, erklärte Bußmann. Zahlreiche Diözesanverbände, wie auch der im Bistum Trier, seien daraufhin ebenfalls 1953 gegründet worden. Und diese seien für die Zielsetzungen unverzichtbar, da viele familienpolitische Zuständigkeiten auf Länderebene geregelt würden: „Sie können die Basis erreichen.“ Bußmann erklärte zudem: „Familien sind die vergessenen Leistungsträger unserer Gesellschaft“.

Den Festvortrag hielt Rita Waschbüsch, Sozialministerin des Saarlandes a. D. und spätere Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Sie sprach zum Thema „Familie überholt? Rückblick und Ausblick zur Familienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland“. Jahrhunderte lang sei die Ehe eine Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft gewesen, in der Frauen zur Produktivität der Familie genauso beitrugen“, erklärte Waschbüsch. Erst mit dem 18. Jahrhundert habe sich durch die Industrialisierung das Familienleben verändert. Spätestens 1968 sei jedoch in Sachen Familie alles wieder infrage gestellt worden. Heute müsse den Menschen erklärt werden, welche Chance Familie und Ehe sein könne. „Die jungen Menschen trauen sich oft nicht mehr“ und lebten lieber in vorläufigen Lebensgemeinschaften. Es wachse eine Generation heran, die gar nicht mehr Familie sein könne – auch aus ökonomischen Gründen.

Gisela Rink, Landesverbandsvorsitzende des Familienbundes der Katholiken im Saarland, hob zwei Punkte zum Abschluss hervor: Familie bedeute, sich für lange Zeit und für die Zukunft zu binden – was in der heutigen Zeit ein Problem sei. Zudem müsse die Politik ganz bewusst Familien wieder in den Fokus nehmen. „Was Familien leisten, ist nicht zu ersetzen, der Staat kann hier nur ergänzen.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.familienbund-trier.org.

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