Caritas – (K)eine Zukunft ohne Ehrenamt?!

„Soziales Ehrenamt in der Caritas ist vielfältig und bunt, vereint Jung und Alt und wird mit viel Freude und Begeisterung ausgeübt.“ Mit diesen Worten beschrieb Winfried Görgen, ehrenamtlicher Vorsitzender des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. in der 10. Mitgliederversammlung des Verbandes ein bedeutendes Wesensmerkmal des großen Wohlfahrtsverbandes der Katholischen Kirche. Die Versammlung fand am 25. März im Gemeindezentrum in Bausendorf statt. Die Mitglieder kamen aus 27 Gemeinden der beiden Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell.

Der Caritasverband hat Geschäfts- und Beratungsstellen in Wittlich, Cochem, Bernkastel und Zell, begleitet ehrenamtlich tätige Gruppen in vielen Orten der Region und ist Träger der Sozialstationen in Treis-Karden, Lutzerath, Zell, Wittlich und Bernkastel. In seinem Vorstandsbericht stellte Winfried Görgen die aktuellen Zahlen dar: Der Verband zählt 320 hauptamtlich Mitarbeitende und rund 350 Ehrenamtliche in vielfältig tätigen Besuchs- und Aktionsgruppen. Die über 1.600 Mitglieder rechnen zum Caritasverband und den Fachverbänden wie Malteser, SKFM, SKF, Kreuzbund und Vinzenzkonferenzen. Görgen dankte allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern für ihr zuverlässiges Engagement. Dass so viele Menschen mit Herz und mit Fachverstand in der Region tätig seien, gebe vielen Menschen, die auf Hilfe und Zuspruch warten, Halt in einer schwierigen Lebensphase. Der hauptamtlichen Geschäftsführerin Kathy Schug sprach Görgen seine Anerkennung dafür aus, dass es gelungen sei, die Dienststellen aus Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich zu so guter kollegialer und synergetischer Zusammenarbeit zu führen.  

Im Mittelpunkt der Versammlung stand der Austausch über Erfahrungen mit den ehrenamtlichen Diensten. Vier Gruppen waren eingeladen, ihre Arbeit näher darzustellen und Ideen weiterzugeben: der Caritashelferkreis aus Briedel, der Krankenbesuchsdienst aus Lutzerath, die Demenzhelfergruppe aus Wittlich und das Ausbildungs-Patenschaftsprojekt des Dekanats Wittlich in Traben-Trarbach.

„Wir wollen älteren und kranken Menschen zur Seite stehen und ihnen das Leben schön und abwechslungsreich machen“ berichtete Monika Kroth vom Caritas-Helferkreis Briedel, der seit über 15 Jahren segensreich im Auftrag der Pfarrei tätig ist und sich unter anderem Besuche, Besorgungen und die Entlastung von pflegenden Angehörigen auf die Fahne geschrieben hat.

In Lutzerath und Umgebung sind Freiwillige im Auftrag des Ambulanten Hilfezentrums der Caritas aktiv. Der ehrenamtliche Besuchsdienst „Mensch für Mensch“ kümmert sich um alte Menschen, die krank oder alleine sind. „Wir erhalten vor dem ersten Besuch wichtige Impulse für den Einsatz, so dass wir immer sehr rasch ein vertrauensvolles Verhältnis zu den von uns Betreuten aufbauen können“, freut sich Petra Thomas, die mit ihren Mitstreiterinnen viel Freude und Abwechslung in das Leben der Betreuten bringt und kleine Alltagshilfen bietet.
Einen ehrenamtlichen Dienst für eine ganz spezielle Zielgruppe leisten die Ehrenamtlichen der „Fachstelle Demenz“, die in der Geschäftsstelle Wittlich angesiedelt ist.
„Die Angehörigen bringen ihre Erkrankten in unsere Betreuungs- und Tagesgruppe. Wir beschäftigen uns mit ihnen und motivieren sie zu selbstständigen Aktivitäten und dazu, sie zum Lächeln zu bringen. Es ist eine wunderbare Arbeit, die ich nur empfehlen kann“, berichtet Marlene Platz, die seit zwei Jahren mit dabei ist. Und Resi Weinandi, als Ehrenamtliche in der Fachstelle Demenz in der häusliche Betreuung eingesetzt, ergänzt: „Sehr hilfreich ist in diesem Bereich dabei die fachliche Begleitung, die Weiterbildung und die Möglichkeit der Reflektion, die vom Caritasverband angeboten wird.“
Doch nicht nur um ältere und kranke Menschen dreht sich das engagierte Bemühen der Ehrenamtlichen im Caritas-Bereich. Auch Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen, sind in beiden Kreisgebieten ein wichtiges Thema für Ehrenamtliche. Die Freiwilligen Helferinnen und Helfer engagieren sich in Projekten mit dem Titel „Paten für Ausbildung“, die exemplarisch am Beispiel des Kooperationsprojektes von Caritasverband, Dekanat Wittlich, Aktion Arbeit im Bistum Trier und der Realschule plus in Traben-Trarbach präsentiert wurden. „Wir wurden für die Aufgabe, als Paten jungen Menschen zu helfen, sehr gut vorbereitet und können nur sagen: Mit jungen Leuten zu arbeiten macht sehr viel Spaß“ freute sich Heiko Jäckels, der als ehrenamtlicher Pate bereits auf die „2. Runde“ des Projektes hinwies und zum Mitmachen ermunterte. Der anschließende fachliche Austausch im Plenum endete mit ein paar heiteren Anekdoten, die die Ehrenamtlichen auf Anregung des Vorsitzenden aus ihrer Alltagsarbeit erzählten.

Die Mitgliederversammlung hatte mit einer von Pfarrer Paul Diederichs aus Zell zelebrierten Messfeier in der Pfarrkirche St. Servatius Bausendorf begonnen. Als besondere Gäste konnten die Kreisbeigeordnete Inge Krämer aus Cochem-Zell und Dechant Ernst-Walter Fuß aus Karden-Martental begrüßt werden. Die Versammlung befasste sich mit dem neu entwickelten Leitbild des Caritasverbandes, das in diesem Frühjahr verabschiedet werden soll. Bei der Wahl der Vertreter des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. für die Vertreterversammlung des Caritasverbandes für die

Diözese Trier e.V. wurden gewählt:

Matthias Follmann (Landscheid), Rita Heinen (Cochem), Hermann Barth (Altrich), Franz-Josef Petry (Mörsdorf) und Hildegard Waldecker (Düngenheim). Katy Schug (Cochem) und Bürgermeister Alfred Steimers (Schmitt) erklärten sich bereit, als Vertreter in Reserve zu kandidieren.

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