BUND will die Energiewende im Landkreis Ahrweiler mit voranbringen

Mitgliederversammlung mit großem Engagement

AhrweilerAhrweiler. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in der Kreisgruppe Ahrweiler traf sich kürzlich zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung im Hotel Krupp in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Vorsitzende Reinhard van Ooyen konnte mit seinem gesamten Vorstand einen sehr erfolgreichen Rechenschaftsbericht zu Aktivitäten und Finanzen vorlegen. Der BUND ist kreisweit und in vielen Themen aktiv: Pflege von Biotopen, Beratung von Bürgern zu Fragen von Natur und Umwelt, Stellungnahmen zu Projekten, die in das Naturgefüge eingreifen, Durchführung von Exkursionen, öffentliche Veran­stal­tungen zu wichtigen ökologischen Themen, die Liste ist lang. All das geht nur, weil es in der BUND-Kreisgruppe mit gut 450 Mitgliedern eine engagierte Gruppe gibt, die die verschiedenen Themenbereiche betreut. Aber auch landesweit sind die Mitglieder unterwegs, daher war die Wahl der Delegierten zur nächstjährigen landesweiten Mitgliederversammlung im Raum Koblenz notwendig. Das Hauptthema des Abends: die so genannte „Energiewende“ in Deutschland, in Rheinland-Pfalz und letztlich auch im Landkreis Ahrweiler. Eines wurde schnell klar: Die Energiewende nur mit dem Ausbau von Windenergie­anlagen – in aller Regel nicht unumstritten – gleich zu setzen, greift nach Auffassung der Anwesenden zu kurz. Die Energiewende muss auf drei Säulen aufbauen: Der Bedarf an Energie darf nicht weiter wachsen, der einzelne ist dabei gefordert; die Technik muss sich so entwickeln, dass elektrische Anlagen mit weniger Energie laufen und nicht zuletzt muss der Wechsel insgesamt hin zu den erneuerbaren Energien gesellschaftlich verträglich gelingen.

Das will letztlich heißen, dass der einzelne Einschränkungen hinnehmen muss in seiner persönlichen Befindlichkeit. Zum Beispiel, wenn es um das Empfinden für das geht, was er als landschaftlich „schön“ hält. Anders sieht es aus, was das Fort­be­stehen der ökologischen Leistungsfähigkeit in unserer Landschaft betrifft. Das gilt etwa für die besondere Berücksichtigung der Vogelschutzgebiete im Landkreis Ahrweiler, hier vor allem für die besonderen Risiken für die glücklicher­weise wieder anwachsenden Bestände bei den Arten „Schwarzstorch“ und „Rotmilan“. „Nicht ohne Grund hat der Gesetzgeber diesem Aspekt der Begrenzung von Windkraftanlagen eine besondere Bedeutung zugemessen“, kann dazu der BUND-Vorsitzende van Ooyen nur zustimmend formulieren!

Der weiterhin ablaufende Klimawandel und die schwindenden Ressourcen erfordern, dass wir insgesamt „Maß halten“ müssen mit unseren materiellen Bedürfnissen. Der BUND weiß sehr wohl, dass das dem „traditionellen“ Leitbild der gegenwärtigen Regierung und auch gewiss der wahrscheinlichen zukünftigen Regierungskoalition mit ihrem Leitbild, das weiterhin auf quantitatives Wachstum setzt, zuwiderläuft. Energie einsparen und zugleich Wachstum, das geht gesellschaftspolitisch nicht, zumal feststeht, dass das Wachstum im Wesentlichen von denen ausgeht, die sowieso schon viel haben. Und nicht von denen, die wirklich mehr brauchen. Ein neues Leitbild für ein „gutes“ Leben ist erforderlich, die neue Regierung könnte hier Zeichen setzen!

Um insbesondere den Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreis zu unter­suchen, will der BUND auf breiter Basis ein Planspiel durchführen, das schon beim Symposium „Regenerative Energien im Landkreis Ahrweiler“ von einem Referenten vorgestellt wurde. Es geht darum, herauszufinden und darzustellen, wie hoch der Bedarf an Energie zukünftig angenommen werden kann und welche Flächenanteile für welche Energieerzeugung zur Verfügung gestellt werden müssen.

Der Appel von Reinhard van Ooyen: „Der BUND ruft alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zum aktiven Mitmachen auf, der Termin wird in Kürze bekannt gegeben.“

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