Wie geht es weiter mit dem Vitelliusbad?

Wittlich. Das war die Frage aller Fragen in der diesjährigen Einwohnerversammlung am vergangenen Dienstag in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. Ein Kombibad solle es werden. Damit würde für die Wittlicherinnen und Wittlicher sowie für das städtische Umland ein attraktives Ganzjahresangebot für den Schwimmsport und die Sommerwasserfreizeit geschaffen. Dies sei aus Beratersicht eindeutig der richtige Weg. In einem solchen Bad würde das Hallenbad ganzjährig betrieben und im Sommer zusätzliche Freibadkapazitäten zugeschaltet. Ein besonderes Augenmerk sei daher auf die Effizienz eines Badebetriebes zu richten. Um den Forderungen der Fördermittelgeber entsprechen zu können, müsse eine Reduzierung der Wasserflächen bei gleichzeitiger multifunktionaler Nutzbarkeit einhergehen. Kosten solle das neue Bad zwischen 13 und 16 Mio. Euro netto, einschließlich Baunebenkosten, zuzüglich Abrisskosten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Unternehmensberatung Altenburg, die von Geschäftsführer Dietmar Altenburg in der Einwohnerversammlung vorgestellt wurde.

Dietmar Altenburg erläutert den Wittlicher Bürgern das Konzept zum Umbau des Vitelliusbades. (Foto: Sebastian Klein)

Die interessierten Bürgerinnen und Bürger erfuhren aus erster Hand, wie das künftige Bäderkonzept für das Vitelliusbad aussehen könnte. Die zukünftige Infrastruktur müsse auf die tatsächliche Nachfrage ausgerichtet werden und sich folglich am regelmäßigen Bedarf orientieren. Der bisherige Freibadbereich war in den letzten Jahren lediglich an 5 bis 10 Tagen voll ausgelastet, in der restlichen Zeit wurde die bestehende Infrastruktur nur schwach genutzt. Von der Etablierung einer Saunaanlage im Neubau des Bades wird dringend abgeraten. Für ein zuschussträchtiges Engagement der Stadt Wittlich seien aus Beratersicht keine Argumente gegeben, da lokal bereits ein attraktives privates Saunaangebot bestünde, zu dem man als Stadt in direkten Wettbewerb treten würde. Bedenken hinsichtlich einer möglichen Reduzierung der Schul- und Vereinsschwimmerzahlen auf Grund der Verringerung der Wasserkapazitäten konnte Altenburg ausräumen, da nach dessen Studie genau das Gegenteil eintreten würde. Die Wasserflächenkapazität würde in Verbindung mit dem Einsatz von Hubböden eine multifunktionale Nutzung und damit eine Steigerung allein bei den Schul- und Vereinsschwimmern von aktuell 25.000 auf dann 35.000 bis 40.000 Schwimmerinnen und Schwimmer ermöglichen.

Bürgermeister Rodenkirch erklärte abschließend, dass es sich bei der vorgestellten Studie um Handlungsempfehlungen für die weitere Projektentwicklung handeln würde. Zunächst müsse man nun weitere Meilensteine auf dem Weg zu einem erfolgreichen Projekt ansteuern. Als nächster Meilenstein sei die Auswahl eines geeigneten, erfahrenen Büros geplant, das mit der Erstellung der für das Förderverfahren notwendigen Unterlagen und einer sich dann anschließenden Durchführung eines EU-weiten Architektenwettbewerbs beauftragt werden soll. Die planerische Entwicklung soll durch eine entsprechende Bürgerbeteiligung, zum Beispiel durch Workshops, aktiv begleitet werden. Darüber hinaus würde die Entwicklung des gesamten Projekts zeitnah offen und transparent kommuniziert, so dass alle interessierten Bürgerinnen und Bürger immer auf „Ballhöhe“ sein können. Die Präsentation zur Studie der Unternehmensberatung Altenburg ist auf der Homepage der Stadt Wittlich unter www.wittlich.de einsehbar. Hier findet sich auch die Chronologie der bisherigen Projektentwicklung.

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