Warum die Wittlicher „Säubrenner“ heißen

Wittlich, umgeben von Stadtmauern, wurde vom Feind belagert. Vergebens hatten die Belagerer versucht, die Stadt zu erobern.

Eines Abends geschah es, dass der Torwächter für eines der vier Stadttore den Riegel zum Verschließen des Tores in der Dunkelheit nicht finden konnte. In seiner Not nahm er eine Rübe und steckte diese in das Riegelloch. In der Nacht brach eine Sau aus ihrem Stall aus und streunte durch die Stadt. Sie kam an das Stadttor, fand die Rübe und fraß sie auf. Nun stand dem Feind die Stadt offen. Die Belagerer drangen in die Stadt ein. Plünderung, Brandschatzung und Verwüstung waren die Folgen. Nach dem Abzug der Belagerer trieben die Wittlicher in ihrem Zorn sämtliche Säue auf dem Marktplatz zusammen und verbrannten sie.

Nun, wie dem auch sei, die Wittlicher haben es sehr wohl verstanden, aus der Legende ein Fest zu machen. Da das Wort „Säubrenner“, mit dem die Wittlicher im Umland bedacht werden, seit Menschengedenken ein Schimpfwort ist, hat sich die Auslegung dieses Wortes seit Initiierung der Wittlicher Säubrennerkirmes grundlegend gewandelt.

Der geschichtliche Hintergrund ist die Belagerung der Stadt Wittlich im Jahre 1397 durch Ritter Friedrich von Ehrenberg. Damals wurde die Stadt von den Belagerern eingenommen und niedergebrannt.

Allen, die in diesem Jahr vom 19. bis 22. August 2011 zur Säubrennerkirmes nach Wittlich kommen, wird die Einmaligkeit dieses Festes bewusst. Sei es beim großen Festschauspiel am Freitagabend mit anschließendem Belagerungstrunk auf dem Marktplatz oder beim großen Festzug mit Einholen der ersten Säue am Samstagnachmittag.

Dem Musikliebhaber wird auf zwei Open-Air-Bühnen ein abwechslungsreiches Musikprogramm geboten. Die Wein- und Getränkestände und der Bratenstand mit dem leckeren  und berühmten  Saubraten bieten Köstlichkeiten, die den Gaumen verwöhnen.

Für Groß und Klein finden sich unterschiedliche Fahrgeschäfte auf dem großen Vergnügungspark.

Vier Tage lang zieht das Fest Wittlichs Bürger und deren Gäste in seinen Bann.
 

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