Umfrage der Bürger zeigt erhebliche Unzulänglichkeiten der Gesundheitsversorgung in der Moselregion

Resümee der ersten Informationsveranstaltung der Modellregion Mittelmosel in Zell

Zell / Traben-Trarbach / Kröv-Bausendorf. Als eine von sechs Modellregionen in Rheinland-Pfalz wurden die Verbandsgemeinden Kröv-Bausendorf, Traben-Trarbach und Zell, gemeinsam mit dem Klinikum Mittelmosel ausgewählt. Die vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz geleitete Fachjury hat im Januar 2014 14 Gemeinden ausgewählt, die bis 2016 im Rahmen dieser Initiative neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Kommunen erproben, kommunale Bürgerbeteiligungen entwickeln und den Weg zu einer demografischen Kommunalpolitik weisen sollen (Eifel-Zeitung berichtete).In dieser Zukunftsinitiative sollen notwendige Maßnahmen im Bereich „Gesundheit und Pflege in der Bedarfsregion Mittelmosel entwickelt werden. Die Maßnahmen werden am Ende in einen Masterplan aufgenommen. Dieser umfasst die Themenbereiche Gesundheit, Pflege, Mobilität/Infrastruktur, Ehrenamt und Fachkräfte, um hier Strukturen für die Zukunft zu schaffen. Im Rahmen einer Umfrage haben sich viele hundert Bürgerinnen und Bürger zu diesem Thema beteiligt, ihre Sicht der Dinge dargestellt und viele Vorschläge unterbreitet.

Am Wochenende hatten sich die Verantwortlichen der Mittelmosel-Verbandsgemeinden, die sich als Partner für die Zukunftsinitiative „Starke Kommunen – Starkes Land“ zusammengeschlossen haben, gemeinsam rund 150 Gäste bei der ersten Bürgerinformationsveranstaltung in der „Schwarze-Katz-Halle“ in Zell begrüßen. Eine Mischung aus interessierten Einwohnern der Moselregion, Vertretern der Kommunalpolitik, Vereinen und Verbänden der Region, sowie aus dem Gesundheits- und Pflegebereich zeigte durch persönliche Anwesenheit großes Interesse an dem von Landesregierung initiierten Modellprojekt.

Nach der Begrüßung durch VG-Bürgermeister Karl-Heinz Simon wurden von Michaela Wrobel vom begleitenden Büro „entra“ die wichtigsten Erkenntnisse und Ergebnisse, die aus der Untersuchung sowie der Befragung zum  Thema „Gesundheit und Pflege“ hervorgegangen sind, vorgestellt. 675 Bürgerinnen und Bürger aus der Moselregion hatten im Frühjahr an der Umfrage teilgenommen und ihre Sicht auf die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in der Moselregion dargelegt.

Während das gegenwärtige Bild noch eine relativ gute Versorgung der Bewohner der Moselregion beschreibt, sieht die nahe Zukunft weniger rosig aus, wenn die aus Altersgründen in Kürze schließenden Arztpraxen nicht nachbesetzt werden können und nicht mehr genug Pflegpersonal für die immer steigende Zahl der Pflegebedürftigen vorhanden ist. Im Anschluss an die Präsentation bekamen die Anwesenden Gelegenheit, auch ihre Anregungen und Ideen in dem Prozess darzulegen. Im Rahmen eines „World Cafés“ konnten die Teilnehmer fünf verschiedene Stände besuchen, die jeweils für ein Handlungsfeld in dem Projekt standen: Gesundheit, Pflege, Ehrenamt, Fachkräfte und Mobilität/Infrastruktur. In den jeweils bereitgestellten Pinnwänden konnten die Teilnehmer eigene Projektvorschläge, Anregungen und Hinweise geben, so dass am Ende an jedem Stand eine prall gefüllte Wand mit dem Input der Besucher zu sehen war. Insgesamt konnten pro Handlungsfeld zwischen 20 und 40 Anregungen gesammelt und für jeden Arbeitskreis 15 bis 25 Mitarbeiter gewonnen werden. Die Arbeitskreise werden nach den Sommerferien im September /Oktober erstmals tagen.

Bürgermeister Karl-Heinz Simon dankte den Teilnehmern für ihr großes Engagement und der Bereitschaft auch zukünftig an dem wichtigen Projekt mitzuarbeiten. khg

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