Weinsheim. Schüler der Außenklasse Hohen Marken/Großlittgen der Martin – Luther – King – Schule (Schule mit dem Förderschwerpunkt für sozial – emotionale Entwicklung) fungierten im Kooperationsprojekt mit psychisch behinderten Mitarbeitern der EuWeCo gGmbH Weinsheim als Experten im Umgang mit Pferden.
Im Rahmen ihres Abschlussprojektes: „Pferde geben uns die Flügel, die wir nicht haben“ besuchte die Auszubildende zur Heilerziehungspflege der EuWeCo Isabella Hommelsen mit drei Klienten in den vergangenen Wochen 10-mal die Außenklasse Hohen Marken. Während dieser Zeit nutzten Ramona F., Marlene S. und Michael S. das vielfältige Angebot mit den Pferden. Für die begleitenden Förderschullehrerinnen Katrin Lütteken und Monika Hansen war es besonders beeindruckend zu sehen, in welchem Ausmaß sowohl die gastgebenden Schüler als auch die Besucher der EuWeCo voneinander profitierten. Gemeinsam wurden die Pferde versorgt, geputzt und natürlich auch geritten. So zeigte Jennifer (16 Jahre) selbstbewusst und fachkundig das richtige Putzen.
Zu Beginn trauten sich nicht alle Teilnehmer aufs Pferd. Durch Adrians (11 Jahre) selbstverständlichen Umgang mit den Pferden half er die Ängste der Gäste abzubauen, so dass sich schließlich jeder aufs Pferd wagte. In einer kleinen Abschlussprüfung, genannt „kleines Steckenpferd“, konnten die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und anschließend stolz ihre Urkunden in Empfang nehmen. Zum Abschluss des Projektes war das Vertrauen der Besucher zu den Schülern so gefestigt, dass sie sich von ihnen entspannt durch den Wald führen ließen und so „das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde“ erfahren konnten.
Martin Luther King Schule
Die Martin-Luther-King-Schule Traben-Trarbach / Wolf ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung. Die MLK-Schule bietet den Bildungsgang Förderschwerpunkt Lernen und den Bildungsgang Grundschule und Berufsreife an. Sie ist Durchgangs- und Angebotsschule für erziehungsschwierige und schuldistante junge Menschen mit komplizierter Biografie, die in der Regelschule nicht mehr angemessen gefördert werden können.
Die Außenklasse Hohen Marken
Die Klasse Hohen Marken besteht seit August 2002 und ist eine Außenklasse der Martin – Luther – King – Schule. „Klassenraum“ ist das ehemalige Forsthaus Großlittgen in der Nähe von Wittlich. Zur Konzeption der Außenklasse gehört eine tägliche Lern- und Unterrichtsphase orientiert am Lernstand der einzelnen Schülerinnen und Schüler, ein handwerkliches, hauswirtschaftliches, berufsorientiertes, praktisches und sportliches Angebot.
Seit Gründung dieser Klasse ist das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren mit der dazugehörigen tägliche Versorgung und Pflege der Tiere fester Bestandteil des Unterrichtskonzepts. Verantwortlich für diese Arbeit sind zwei der Förderschullehrerinnen, eine davon mit der Zusatzqualifikation für Therapeutisches Reiten und Voltigieren sowie einer Trainerlizenz. Mittlerweile stehen für das tiergestützte Arbeiten vier Pferde und ein Hund zur Verfügung. Das Angebot des Heilpädagogischen Reitens und Voltigierens wird sowohl klassenübergreifend als auch von externen Einrichtungen genutzt.
Die EuWeCo gGmbH ist eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen und bietet aktuell in den Landkreisen Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm 112 psychisch behinderten Menschen an unterschiedlichen Standorten die Möglichkeit zur beruflichen Rehabilitation. Aufgrund der Art und Schwere der psychischen Erkrankung (überwiegend Psychosen und Persönlichkeitsstörungen) sind die Reha-Kunden der EuWeCo nicht in der Lage auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten. Die EuWeCo hat das Ziel, ihnen einen Einstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen und bietet entsprechend individuelle Persönlichkeitsförderung, arbeitsmarktorientierte Bildungsmaßnahmen und sinnvolle Beschäftigung. Hierfür stehen ein breites Angebot an Berufsbildungs- und Arbeitsplätzen sowie fachlich qualifiziertes Personal zur Verfügung. Die EuWeCo gGmbH versteht sich als Teil des gemeindepsychiatrischen Versorgungsnetzes und ist bemüht, die individuelle Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern, zu stabilisieren und eine integrierende Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.
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