Notizen aus der Einwohnerversammlung

Wittlich. Das Rathaus dient dem Bürger und ist kein Selbstzweck. Unter diesem Leitmotiv ging Bürgermeister Joachim Rodenkirch auf den aktuellen Planungsstand des neuen Rathauses ein. Würde die Stadt einen klassischen Hausbau realisieren, gäbe es keine Probleme mit dem baldigen Baubeginn. Allerdings hat die Stadt auch wegen der energetischen Folgekosten ein energiesparendes Rathaus mit Passivhaus-Standard planen lassen. Veraltete Vorschriften über den Bau von Verwaltungsgebäuden tragen diesen Entwicklungen noch nicht ausreichend Rechnung.

Deshalb überschreitet das Gesamtvolumen (Kubatur) des Rathauses die für Verwaltungsgebäude bisher üblichen Höchstgrenzen. Deshalb hat der Landesrechnungshof am 10. März eine Überprüfung angekündigt. Damit ist laut Bürgermeister der für 2012 geplante Einzug in das neue Rathaus neben dem jetzigen Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Wittlich Land unrealistisch geworden.

In der Überprüfung ist auch die Glasverbindung zwischen dem neuen Verwaltungsneubau für die Stadt Wittlich und der VG-Verwaltung. Auch hier gibt es vonseiten der Aufsichtsbehörden Bedenken, weil dieser Baukörper viel Kubatur erzeuge, aber keine Nutzfläche biete. Der Bürgermeister verteidigte vor gut 150 Zuhörern in der Autobahnkirche die Planung als Ausdruck der „Transparenz für den Bürger“, die in der Glasgestaltung zum Ausdruck kommen soll. Der Passivhaus-Standard in der aktuellen Energiedebatte sollte ebenfalls „keine Frage sein“, machte er für sich deutlich.

Großsporthalle

Seit letztem Montag rollen die Bagger für die Errichtung der neuen Großsporthalle mit Mehrzwecknutzung. Bürger können den Baufortschritt in ca. 14 Tagen auch per Webcam über die Homepage der Stadt Wittlich www.wittlich.de verfolgen. Bis zum Sommer sollen Aufträge für rund 5,6 Mio. Euro vergeben sein bei einer Kostenschätzung von rund 8,5 Mio Euro für das Gesamtprojekt.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich die benötigten 120 Tonnen Stahl in den letzten fünf Monaten um rund 25.000 Euro verteuert hätten. Dies sei den steigenden Rohstoffkosten geschuldet und nicht einer „laienhaften Planung“. Die Halle werde primär für Sport und die Schulen genutzt, biete sich aber auch exzellent für größere Veranstaltungen an. Die Halle bietet 680 Sitzplätze auf den Tribünen an, alternativ rund 2200 Stehplätze.

Verkehrssituation Oberstadt

An zehn Knotenpunkten in der Stadt sind in der vergangenen Woche Verkehrszählungen per Videokamera durchgeführt worden. Ziel ist, daraus Lösungsvorschläge für eine Entlastung der Oberstadt und rund um die Schloßgalerie abzuleiten. Dort sind an Spitzentagen bis zu 12.000 Fahrzeuge täglich unterwegs. 
Im Testbetrieb will man verschiedene mobile Lösungen für die Entlastung der Oberstadt „durchspielen“, bevor mit größeren baulichen Veränderungen endgültige Tatsachen geschaffen werden. Zielvorgabe ist, rund 3000 Fahrzeuge täglich weniger durch diesen neuralgischen Punkt in der Stadt zu führen.

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