Nach 50 Jahren: Eine echte, verlässliche Partnerschaft

Trier. Zum Ende seiner Reise nach Bolivien, das Partnerland des Bistums Trier, hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann jetzt eine positive Bilanz gezogen. Für Bischof Ackermann war die Reise ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres, in dem noch bis Oktober das 50-jährige Bestehen der Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier gefeiert wird.

Bischof Ackermann sagte, dass die Zeit in Bolivien eine durchweg „festliche Zeit“ gewesen sei. „Wir haben die Partnerschaft gefeiert und indem wir sie gefeiert haben, haben wir sie vertieft“, sagte er nach seiner Rückkehr. Der Glaube verbinde stark, so dass man sich nicht völlig fremd fühle. Beim Abschlussgottesdienst in der Kathedrale von La Paz hatte der Bischof von Trier betont, dass er zwar nach Deutschland zurückreisen werde, dass es aber eine Reise „von daheim nach daheim“ sein werde. Im Laufe der Zeit habe sich tatsächlich eine Partnerschaft auf Augenhöhe entwickelt, in der jeder der Partner seinen Beitrag einbringe. <br />

„Die Hoffnung auch unter schwierigen Lebensbedingungen nicht aufzugeben, das können wir von den Menschen in Bolivien lernen“, sagte er. Es habe ihn beeindruckt, wie sehr die Bolivianer „das Leben als Geschenk selbst unter schwierigsten Bedingungen sehen können. Welche Freude es ihnen macht, dass sie das Leben haben, das Leben teilen können.“
 
Auch sei ihm stärker bewusst geworden, aus wie vielen Facetten die Bolivienpartnerschaft bestehe. „Da gibt es Projekte des Bistums, der Josefsschwestern, des BDKJ, der Schulpartnerschaften und Pfarreien, um nur einige zu nennen“, sagte Ackermann.
  
Vor seiner ersten Reise nach Bolivien sei sein Bild der Partnerschaft vor allem geprägt gewesen durch Berichte und Kontakte mit den bolivianischen Bischöfen. „Das Beziehungsnetz hat sich durch die Tage in Bolivien deutlich erweitert. Um jemanden wirklich gut verstehen zu können, ist es hilfreich, seine Lebensumstände kennen zu lernen, die Landschaften zu sehen, in denen er lebt“, unterstrich der Trierer Bischof. Er fühle sich durch die Begegnungen in Bolivien auch noch mehr in die Pflicht genommen. „Ich habe deutlich gesehen, dass sich die Partnerschaft bewährt hat. Wir können auf diesem Weg weitergehen, ihn vertiefen. Und die Marke Trier-Bolivien noch weiter stärken und kommunizieren“, sagte Ackermann.

Besonders beeindruckt zeigte sich der Trierer Bischof von der Arbeit der „Fundacion Jubileo“ in La Paz. Die Stiftung macht Analysen der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation des Landes und stellt ihre Ergebnisse und Daten politischen Verantwortungsträgern und über die Presse allen Bürgern zur Verfügung. „Damit leistet sie im Umbruchsprozess, den Bolivien gerade erlebt, einen wichtigen Beitrag“, sagte Ackermann. Es sei wichtig, die Bürger stärker in das politische Geschehen einzubeziehen, Lobbyarbeit in die Regierung und Bildungsarbeit in die Gesellschaft hinein zu betreiben.

Zum Ende ihrer zehntägigen Reise hatte die Delegation um Bischof Ackermann die Möglichkeit, die Arbeit des Kolpingverbands in El Alto kennen zu lernen. Der Verband setzt sich in Bolivien insbesondere stark im Bereich der Erziehung und Bildung sowie der Gesundheit ein. Außerdem besuchte die Delegation in El Alto das Projekt „Palliri“, das Kinder aus sozial oder finanziell schwierigen Familiensituationen langfristig unterstützt. Freiwillige sowie Partnerschulen aus dem Bistum Trier leisten ihren Beitrag vor Ort.

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