Musica Sacra – erfolgreiches Kirchenkonzert des Musikvereins Manderscheid

Manderscheid. Mit einem beeindruckenden und musikalisch vielfältigen Konzert hat der Musikverein Manderscheid am Ostersonntag über 400 Zuhörern eine weitere musikalische Facette seines Könnens präsentiert. Das traditionelle Konzert am Ostersonntag wurde in diesem Jahr in der Lebensbaumkirche St. Hubertus in Manderscheid aufgeführt. Unter dem Motto „Musica Sacra“ stand eine Auswahl von Konzertstücken auf dem Programm, die thematisch und klanglich dem Kirchenraum gerecht werden. Als besonderen musikalischen Leckerbissen hatten die Manderscheider Musiker unter der musikalischen Leitung von Dirigent Walter Eich zwei Gäste eingeladen: Mezzosopranistin Anke Steffens (Staatstheater Mainz) und Josef Still, Domorganist der Hohen Domkirche Trier. Den Zuhörern bot sich damit eine nicht alltägliche Klangkulisse: die Fülle eines gut besetzten Blasorchesters wurde durch die breite Registratur der neuen Beckerath-Orgel und die klare und den Kirchenraum mit warmen Klang erfüllende Stimme von Anke Steffens auf besondere Weise ergänzt.

Schon die Eröffnung mit dem „Präludium“ von Marc-Antoine Charpentier setzte Maßstäbe für den Abend: der Klangkörper aus den 56 Musikern füllte den Kirchenraum bis in den hintersten Winkel. Dennoch schaffte es Walter Eich, das Orchester exakt an die eher überladene Akustik des Kirchenraums anzupassen: klangvoll, aber nicht gewaltvoll, und selbst in schnellen oder stark rhythmisierten Passagen jederzeit präzise und transparent. Die hohe Konzentration und das exakte Zusammenspiel der Musiker setzte sich in den nachfolgenden Werken fort (Mosaichoralmente von Thiemo Krass, The Saint and the City von Jacob de Haan). Das Publikum schien sich mit fortschreitendem Abend immer tiefer auf die abwechslungsreiche Klangwelt einzulassen. Bei Noah´s Ark (Die Arche Noah von Bert Appermont) saßen viele Zuhörer mit geschlossenen Augen in den Bänken und ließen sich die Szenen der biblischen Geschichte mit einer großen klanglichen Bandbreite musikalisch erzählen.

Einen akustischen Gegenpol zum breiten Orchesterklang setzte Josef Stil mit der „Sicilienne aus Suite op. 5“ (Maurice Dauflé) und „Three Pieces“ (Nicholas Choveaux). Hier konnte Still die Orgel der Manderscheider Kirche in ihrer gesamten Klangvielfalt präsentieren. Bei „Caro mio ben“ (Tomasso Giordani) und „Sei stille dem Herrn“ (F. Mendelssohn-Bartholdy) schaffte es Still, den Gesang von Anke Steffens mit sanften Orgel-Klängen gefühlvoll zu untermalen. Diese Aufgabe erfüllte auch Walter Eich mit seinen Musikern, als Anke Steffens bei „Il signore e con te“ (Kees Vlak) und „Gabriellas Song“ (Stefan Nilsson, von Steffens in schwedischer Original-Fassung gesungen) durch das Orchester begleitet wurde. Ein Klangerlebnis der besonderen Art bot sich dem bis zuletzt äußert konzentrierten Publikum bei der „Celebration Fanfare“ (S. Yagisawa) und der mit stehenden Ovationen und lang anhaltendem Applaus geforderten Zugabe „Alleluja! Laudamus Te“ (Alfred Reed). Hier verschmolzen die Harmonien von Orgel und Orchester zu einem großen Gesamtwerk und einer neuartigen Klangfülle, die in dieser Form sicher nicht alltäglich ist und sowohl den Musikern als auch den Konzertbesuchern noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.

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