Müssen Medikamente gut sein, die teuer sind?

Kreisärzteschaft Bernkastel-Wittlich beschäftigt sich mit strittigem Thema

Dr. Stadelmann (links) am Mikrofon im vollbesetzten Konferenzsaal im Hotel Lindenhof in Wittlich
Dr. Stadelmann (links) am Mikrofon im vollbesetzten Konferenzsaal im Hotel Lindenhof in Wittlich

Wittlich. Seit dem Jahre 2000 hat sich in der Rheumatologie eine aufregende Entwicklung gezeigt, die eine Revolution in der Therapie darstellt. Auf den Markt kamen teurere Medikamente, die versprachen große Fortschritte. Mit dieser Feststellung begann die Wittlicher Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie und Sozialmedizin Dr. Marie-Luise Stadelmann mit ihren aufschlussreichen Ausführungen zum Thema „Einsatz von Biologika in der Therapie rheumatischer Erkrankungen“.

Vorausgegangen war eine Begrüßung im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung der Kreisärzteschaft Bernkastel-Wittlich durch Priv.-Dozent Dr. med. Thomas Zimmer, der Fortbildungsbeauftragter und Vorstandsmitglied dieser Ärzteschaft ist. Der Rahmen passte zu den fast 100 Ärztinnen und Ärzte, die in den Konferenzsaal des herrlich gelegenen 4-Sterne-Hotels Lindenhof in Wittlich gekommen waren. Gleich drei Fachärzte dozierten. Neben Dr. Stadelmann gaben auch die Fachärztin für Innere Medizin/Gastroenterologie Iris Trompeter und zum Abschluss der Priv.-Doz. Dr. Thomas Zimmer, auch Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie Bernkastel-Kues und Wittlich. Dr. Stadelmann kam nach Darlegung umfangreicher rheumatischer Krankheitsbilder, unterstützt durch Lichtbilder, zum Schluss, dass trotz teils enorm hochpreisigen Medikamenten es in volkswirtschaftlicher Hinsicht zu Einsparungen kommen kann. Dies sei begründet durch kürzere Krankheits- und Arbeitsunfähigkeitsdauer, weniger Erwerbsunfähigkeitsrenten und auch weniger stationäre Krankenhausaufenthalte.

Die drei Referenten bei der Fortbildungsveranstaltung der Kreisärzteschaft in Wittlich (v. rechts): Dr. Marie-Luise Stadelmann, Dr. Thomas Zimmer und  Iris Trompeter  Foto: H. Pargen
Die drei Referenten bei der Fortbildungsveranstaltung der Kreisärzteschaft in Wittlich (v. rechts): Dr. Marie-Luise Stadelmann, Dr. Thomas Zimmer und Iris Trompeter
Foto: H. Pargen

Die Internistin Iris Trompeter, die in fachinternistischen Praxen in Bernkastel-Kues und Wittlich arbeitet, ging auf den Einsatz von Biologika in der Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen ein. Die Behandlungsmöglichkeiten wurden durch diese Mittel deutlich verbessert. Indikationsstellung, Therapiedurchführung und Überwachung erforderten jedoch spezielle Kenntnisse und Erfahrungen. Dadurch würde dies meist durch Gastroenterologen durchgeführt. Als weiterer und letzter Referent der ärztlichen Fachveranstaltung kam der frühere Chefarzt des Innern im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich und früherer ärztlicher Direktor Dr. Thomas Zimmer zu Wort. „Wir wollen praxisnah den aktuellen Stand der neuen Therapiemöglichkeiten deutlich machen“, sagt Dr. Zimmer. So sei im Hinblick auf die Behandlungen wegen Hepatitis C durch die Entwicklung neuer Substanzen der Erfolg regelrecht revolutioniert worden. Deutlich mehr als 90 Prozent der Patienten seien heilbar und dies quasi ohne relevante Nebenwirkungen.

Einen herzlichen Applaus erhielten die Referentinnen und der Referent, die in der Region Bernkastel-Wittlich die Versorgung im Bereich Gastroenterologie und Rheumatologie sichern. Auch durch einen regen Austausch in der Diskussion mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer war eine anerkennende Dankbarkeit spürbar.  

Text: hpa

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