Mosel-Saar-Ruwer freut sich über stetigen Mitgliederzuwachs

Zeltingen-Rachtig: 440 Mitglieder zählt die 1967 gegründete Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer derzeit. Von Anfang an hat die Vereinigung auch Weinschwestern als originäre Mitglieder aufgenommen.

Wein ist ein hervorragendes Kommunikationsmittel, man kann über ihn diskutieren und philosophieren. Moselwein ist in vieler Munde. Damit es zukünftig auch so bleibt, „dafür braucht es Menschen mit Engagement, die für die Mosel werben“, ist sich Eva Lehnhardt, Gebietsweinprinzessin Mosel, sicher. „Ich kenne nicht viele Vereinigungen, die jährlich so viele neue Mitglieder aufnehmen, das zeigt die Attraktivität der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer“,  resümiert sie.
Beim 44. Bruderschaftstag im Zeltinger Schorlemer Haus wurden 41 neue Mitglieder aufgenommen. Mit einem Glas 1976er Beerenauslese in der Hand gaben sie die Verpflichtungserklärung ab, sich stets als treuer Weinfreund zu verhalten und nach Kräften mitzuhelfen, die Liebe zum Moselwein zu vertiefen, das Wissen um den Wein zu fördern und zur Veredelung der Weinkultur beizutragen. Als äußeres Zeichen tragen die Mitglieder eine Traube am Revers. „Mit dieser  1976er Beerenauslese ist das Maul von Wein gefüllt“, machte Zeremonienmeister Dieter Schlagkamp den anwesenden Mitgliedern den Mund wässrig.
Alle Anwesenden im Rosenburgsaal des Zeltinger Schorlemer Hauses stimmten zum Abschluss der feierlichen Aufnahme in das Mosellied „Im weiten deutschen Lande“ ein. Für die ideenreiche Gestaltung der Weinbruderschaft hat Bruderschaftsmeister Helmut Orth jederzeit ein offenes Ohr. „Mich motiviert der freundschaftlich-kameradschaftliche Kontakt mit Ihnen und ein hervorragendes Präsidiumsteam.“
Ein toller Einstieg in das von Gerd Müller, Zeremonienmeister der Mittelmosel, organisierte Programm war die Weinprobe zu Beginn der Veranstaltung. Dort stellten die Winzer des Zeltinger Weintages, Weingut Ackermann, Weingut Hugo Ehses, Weingut Henrich, Weingut Leo Kappes-Scheer, Weingut Martin Schömann (alle Zeltingen-Rachtig), Weingut Pohl-Botzet (Graach) sowie Weingut Benedict Loosen Erben (Ürzig), ihren 2009er Riesling vor.

Der Bruderschaftstag ist auch die jährliche Versammlung. Bei einem guten Riesling wurden die Satzungsgemäßen Regularien besprochen. Dabei beleuchtete Bruderschaftsmeister Helmut Orth die regen Aktivitäten der Weinbruderschaft, Hans A. Polch gab die Berichte zu Kasse, Mosel-Anruf und Vinothek. „Es darf nicht sein, dass wir irgendwann mal eine Veranstaltung machen und keinen Wein mehr haben“, resümierte Kellermeister Hans A. Polch, der zudem per Akklamation zum Bruderschaftskanzler gewählt wurde.

Dass 2010 ein sehr spezieller Weinjahrgang ist, schilderte Bernward Keiper in seinem Situationsbericht. Er erläuterte, dass die diesjährige Ernte in manchen Regionen die wohl kleinste Weinernte seit 1946 brachte, aber die Qualität stimmt. „Wenn wir so tolle Tropfen haben, trinken wir sie aus vollem Herzen“.

„Es geht nicht darum, wie viel wir trinken, sondern welchen Wein“, erinnert Zeremonienmeister der Terrassenmosel Dieter Schlagkamp. Welche gereifteren Riesling-Schätzchen dort lagern, davon konnten sich die 130 anwesenden Weinfreunde bei der abschließenden Schlenderprobe überzeugen. Auch Istvan Veress, Präsident der deutschsprachigen ungarischen Weinbruderschaft Szent Dona’t ist nach Zeltingen-Rachtig gekommen. „Ich bin nicht als Gast, sondern als Freund gekommen“, freut er sich über die positive Entwicklung der engen Beziehung zur Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer.

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