„Mensch im Mittelpunkt“ bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG

Kreditgenossenschaft punktet mit solidem Wachstum und genossenschaftlichem Selbstverständnis

Wittlich. Wachstum im Kundengeschäft, steigende Mitgliederzahlen und Investitionen in die Zukunft: Die genossenschaftliche Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück. „Das auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmodell wird von den Kunden geschätzt und honoriert“, zog Vorstandssprecher Michael Hoeck beim Bilanzpressegespräch in der Wittlicher Unternehmenszentrale ein positives Fazit des vergangenen Jahres.

2018 stellt die Kreditgenossenschaft die Einzigartigkeit der Genossenschaftsidee und des genossenschaftlichen Förderauftrags noch mehr in den Fokus. Dazu trägt auch der 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen bei, der in diesem Jahr gefeiert wird. Ganz im Sinne Raiffeisens wird die Bank dabei keine Großveranstaltung machen, sondern viele dezentrale Veranstaltungen und Aktivitäten auf die Beine stellen. „Die Genossenschaftsidee und die Mitgliedschaft sind auch nach mehr als 150 Jahren unverändert aktuell. Wir geben damit Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart“, sagte Hoeck.

Für die Menschen in der Region

Die Bankvorstände v.r.n.l.: Vorstandssprecher Michael Hoeck, Dr. Michael Wilkes und Peter van Moerbeek Im Vordergrund die Bronzebüste von Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Peter van Moerbeeck und Dr. Michael Wilkes stellte er auch die neue Markenkommunikation der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank vor. „Der Mensch im Mittelpunkt“ ist dabei die Devise. Schließlich gestalten bei Volksbanken und Raiffeisenbanken nicht einige wenige Manager oder Aktionäre die Zukunft der Bank, sondern die Mitglieder. Daher stehen hier neben dem klassischen Bankgeschäft besonders die Mitgliedschaft sowie Helfen und Fördern im Fokus.

Allein im vergangenen Jahr hat die Bank 150.000 Euro an Spenden und Sponsoringbeiträgen in ihrem Geschäftsgebiet ausgeschüttet. Dem mit dem Genossenschaftsgedanken eng verbundenen Förderauftrag kommt die Bank zukünftig auch mit einer eigenen Stiftung nach. Die „Stiftung der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG“ wird am 10. April 2018 auf der Burg Landshut in Kues gegründet. Neben einem ehrenamtlichen dreiköpfigen Vorstand wird die Stiftung über ein Kuratorium verfügen, das sich aus 12 Persönlichkeiten aus dem Geschäftsgebiet der Bank zusammensetzt. Eine weitere Förder-möglichkeit stellt die Bank durch die seit Sommer 2014 betriebene Crowd-funding-Plattform vvr-bank.viele-schaffen-mehr.de zur Verfügung. Regionale gemeinnützige Vereine und Institutionen können hierüber Projekte einstellen und Geld einsammeln. Die Bank gibt zusätzlich für jeden Unterstützer, der ein Projekt mit mindestens fünf Euro unterstützt, fünf Euro dazu.

Mitgliederzahl wächst
Bei den Mitgliedern gab es im vergangenen Jahr einen Nettozuwachs von 484 auf 21.003, ein Plus von 2,4 Prozent. „Das erfreuliche Wachstum zeigt uns, dass unser Genossenschaftsmodell sehr attraktiv ist“, kommentierte Hoeck die Zahlen. Dabei bietet die Bank den Mitgliedern zahlreiche Mehrwerte, vom Mitspracherecht über eine Beteiligung am Unternehmensgewinn bis hin zu besonderen Veranstaltungen. 2017 präsentierte die Bank zum Beispiel mit der Freilicht-Theateraufführung „Kabale und Liebe“ auf der Reichsburg in Cochem ein ganz besonderes Highlight, aufgeführt durch das Ensemble der Burgfestspiele Mayen. Auch 2018 wird es eine Aufführung geben: Das Stück „Eine Sommernacht“ wird am 14. August auf der Reichsburg aufgeführt.

Kundeneinlagen und Kredite legen zu
Die Bedeutung der Bank für den regionalen Markt spiegelt auch das Kundengeschäft wider. Inklusive Fondsanlagen, Wertpapierdepots und Bausparguthaben betreute die Bank zum Jahresende 2017 Kundengelder in Höhe von 1.298 Millionen Euro, das ist ein Plus von rund 88 Millionen Euro. Bei den bilanziellen Kundeneinlagen verzeichnete die Kreditgenossenschaft ein Wachstum von 6,6 Prozent auf rund 747 Millionen Euro. Hier sind weiterhin besonders kurzfristige und durch die Nullzinsphase wenig renditeträchtige Anlageformen beliebt. Dank der an den Kundenbedürfnissen orientierten Beratung zog aber auch die Nachfrage nach Sparplänen bei den Fonds der Union Investment an. Die hervorragende genossenschaftliche Beratung zeigt Alternativen entsprechend der jeweiligen Bedarfssituation der Kunden.
Ein Wachstum zeigt sich auch bei der Kreditvergabe: Im Geschäftsjahr 2017 hat die Bank 1.369 Einzelkredite mit einem Volumen von insgesamt 146 Millionen Euro neu bewilligt. Die Einlagen der Sparer bilden hier die Grundlage für das Kreditgeschäft. „Wir sammeln die Gelder in der Region ein, um sie auch wieder in der Region auszuleihen“, ist das Credo der Bank. Insge-samt steigt das Kundenkreditvolumen auf 579 Millionen Euro, das ist ein Plus von 24 Millionen Euro. Zusammen mit den an Partner der genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelten Darlehen wie z.B. Bauspardarlehen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, lag diese Zahl bei 703 Millionen Euro, ein Plus von 2,4 Prozent. Gerade bei der Immobilienfinanzierung blickt die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank mit einem Neukreditvolumen von 57 Millionen Euro auf ein erfreuliches Jahr zurück. „An der Zinsfront glauben wir, dass wir den Tiefpunkt hinter uns haben, wie langsam steigende Zinssätze in den letzten Monaten belegen. Dennoch ist es breiten Bevölkerungsschichten nach wie vor möglich, ihren Traum vom Wohneigentum zu verwirklichen“, heißt es bei der Bank. Dazu tragen unter anderem weiterhin günstige Sollzinsen und die Möglichkeit einer langen Zinsbindung von bis zu 30 Jahren bei.

Investitionen in die Zukunft
Durch das wachsende Kundengeschäft konnte die Bank einen Jahresüberschuss von 3,4 Millionen Euro verbuchen, was sich auf dem sehr guten Niveau der Vorjahre bewegt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind die 202 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende. Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank investierte 2017 am Filialstandort Traben-Trarbach. Aktuell erfolgt die Einrichtung einer neuen Filiale in Bausendorf. In den vergangenen Jahren hat die Bank damit deutlich über 6 Millionen Euro in die Modernisierung verschiedener Filialen investiert. Die Filialentwicklung folgt dabei dem Bedarf der Kunden.

Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen die Vorstände die aktuellen Diskussionen rund um die Reform der Eurozone und hier insbesondere im Bereich der Vereinheitlichung der Einlagensicherung: „Ich finde es irritierend, dass man offensichtlich so wenig aus den Fehlern der damaligen Architektur lernen will“, betont Hoeck.

Wilkes ergänzt: „Mit einer einheitlichen Einlagensicherung könnten die deutschen Sicherungsmittel auch für Bankschieflagen in anderen Ländern herangezogen werden. Bevor man daran denken kann, müssen erst einmal die Voraussetzungen – zum Beispiel Vereinheitlichungen im Insolvenzrecht – geschaffen werden.“ Dazu gehört vor allem der Abbau der bestehenden Berge von faulen Krediten in anderen Ländern. „Davon,“ so Peter van Moerbeeck, „sind wir aktuell Lichtjahre entfernt. Und was passiert, wenn man erst Fakten schafft und später feststellt, dass die Voraussetzungen nicht erfüllt sind, hat doch die Eurostaatsschuldenkrise eindrucksvoll gezeigt.“

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