Landesregierung behandelt Steillagenwinzer stiefmütterlich

Föhren. Die Landesregierung hat die Auszahlung der Steillagenbeihilfen für Winzer entgegen der Praxis der vergangenen Jahre in diesem Jahr um 2 Monate von der 1. Oktoberhälfte in den Dezember verschoben. Eine entsprechende Pressemitteilung des Ministeriums für Weinbau nimmt die Landtagsabgeordnete Rita Wagner (FDP) zum Anlass, die Landesregierung ob dieses Vorgehens zu Lasten der Winzer zu kritisieren und ihr vorzuwerfen, die Steillagenwinzer „stiefmütterlich“ zu behandeln.

„Die Steillagenbetriebe an der Mosel, und ihren Nebenflüssen, an Ahr, Mittelrhein und Nahe geraten durch diese Entscheidung der Landesregierung in unnötige finanzielle Probleme. Die Winzerbetriebe, die die strengen Auflagen und Vorgaben des Steillagenprogramms im Laufe des Jahres ja bereits erfüllt hätten, haben einen Anspruch auf Vertrauensschutz. Zu der geringen Erntemenge und den hohen Erntekosten der im Steilhang notwendigen Handarbeit kommt ein nicht abschätzbarer Liquiditätsengpass hinzu. Den Zinsverlust für die verspätete Auszahlung ersetzt den Betroffenen auch niemand.
Bereits bei der im Mai vom Land eröffneten Möglichkeit einer Beihilfe von 50,00 Euro/ha beim Abschluss einer Hagelversicherung sind die Steillagenwinzer benachteiligt worden, weil der ha-Satz bei den großflächigen und größtenteils voll mechanisierten Betrieben in der Pfalz und in Rheinhessen einen weitaus größeren Vorteil bedeutet als bei den kleineren Betriebsgrößen im Nordteil des Landes mit ihren wesentlich höheren Produktionskosten.
Angesichts dieser Benachteiligungen sind Bekenntnisse der Landesregierung zum Erhalt der Kulturlandschaft und ihrer Steillagen wohl mit einem dicken Fragezeichen zu versehen.“

Rita Wagner,
für die FDP im Landtag

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