Konzertbesucher im Bademantel

Wittlich. Mini-Konzerte von Musikern direkt im Patientenzimmer – oder auf den Klinikgängen, im Treppenhaus, im Wartezimmer? Das ist keine Zukunftsmusik, sondern andernorts längst Wirklichkeit. Zum Beispiel in Amerika. Dort heißt das Konzept „musicians on call“ und hilft Patienten beim Gesundwerden.

Auch im Elisabeth-Krankenhaus wagt man sich an die Grundidee heran, dass Musik heilen hilft. Für den Musiktherapeuten Theo van der Poel ist das ein alter Hut. Nun versucht er, die Idee fest in seinem Krankenhaus zu installieren. Dabei ist er angewiesen auf die Mitarbeit externer Helfer. Gesucht werden darum junge und alte Sängerinnen und Sänger, kleine und große Pianisten, Menschen, die Flöte, Geige, Gitarre oder irgendein anderes Instrument spielen, gerne auch ein ausgefallenes.

Etwa zehn Musiker waren schon zum Probespielen bei ihm, berichtet van der Poel, unter anderem ein Obertonsänger von der Mosel, der inzwischen in die Schweiz übersiedelt ist. Den Anfang haben vier Krankenstationen gemacht: Psychiatrie, Gynäkologie, Neurologie und die Kinderstation. Wobei niemand von den Musikern und ihrer Kunst überfallen wird. Nur, wer Lust darauf hat und danach fragt, erhält Besuch von einem Klinik-Musikanten: direkt auf seiner Station, gleich am Bett, wenn gewünscht.

Es ist eine spezielle Situation, in der die Zuhörer sich befinden. Van Poel: „Man zieht sonst nicht gerade Schlafanzug oder Bademantel an, wenn man ein Konzert besucht!“  
 
Als Schirmherr hat sich der in der Region sehr bekannte Thomas Schwab zur Verfügung gestellt. Den Auftakt zum Projekt ‚Musiker in Bereitschaft“ gestaltet er im März mit einer Prominenten, die gerade sowieso mit ihm auftritt. Patricia Kelly wird ihm bei der Kick-Off-Veranstaltung zur Seite stehen.

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