Jahreshauptversammlung der regionalen Jägerschaft

Der wiedergewählte Vorstand v.l.n.r.: Edmund Monzel, Ulrich Konrad, Hans Jürgen Schneider, der 1. Vorsitzende Bernhard J. Simon und Werner Ruppenthal.   Foto: Margret Reugels
Der wiedergewählte Vorstand v.l.n.r.: Edmund Monzel, Ulrich Konrad, Hans Jürgen Schneider, der 1. Vorsitzende Bernhard J. Simon und Werner Ruppenthal. Foto: Margret Reugels

Zeltingen-Rachtig. Traditionell begrüßte die Jagdhornbläsergruppe der Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. unter der Leitung ihres Hornmeisters Rudolf Schweigerer ca. 190 Jägerinnen und Jäger im Kloster Machern. Der erste Vorsitzende, Bernhard J. Simon, hieß Repräsentanten der Kreisverwaltung, des Bauern-  und Winzerverbandes und verschiedener staatlicher Forstämter willkommen. LJV-Vizepräsident Dieter Mahr übermittelte die Grüße des Präsidiums – hier im Besonderen die des Präsidenten Kurt Alexander Michael. Sein Dank ging an diejenigen der Kreisgruppe und der Hegeringe, die sich tagtäglich für die Jagd und den Landesjagdverband einsetzen und ohne deren ehrenamtliches Engagement die Arbeit der vergangenen vier Jahre gar nicht möglich gewesen wäre. RA Mahr ging in seinem Grußwort auf verschiedene Gesetzesänderungen ein: „Die Jagd und die mit ihr verbundene Gesetzgebung steht derzeit in vielen Bundesländern im Blickpunkt der Diskussionen bei Jägerinnen und Jägern. Leider muss festgestellt werden, dass zum Teil Ideologie über Sachverstand geht und hier wieder Stück für Stück die Jagd, wie wir sie verstehen, nicht sinnvoll weiterentwickelt wird,  so wie auch wir dies hier in Rheinland-Pfalz immer wieder gefordert hatten.“ Vizepräsident Mahr leitete die Abstimmung über die vorgesehene Satzungsänderung, die durch die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen wurde. Die Kreisgruppe heißt nunmehr „Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich e.V.“ und wird im Vereinsregister eingetragen. Manfred Zelder, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes im Kreis, forderte eindringlich weiterhin das Schwarzwild zu dezimieren. Anhand der vorliegenden Abschusszahlen zeigte sich M. Zelder zufrieden.

Die drohende, afrikanische Schweinepest verlange jedoch weiterhin stärkste Bejagung. Er sieht keine gute Entwicklung darin, die Jagd aus ethischen Gründen auf Privatgrundstücken verbieten zu können.  Vorsitzender B. J. Simon legte anschließend die verschiedensten Aktivitäten das vergangenen und Vorhaben für das neue Jagdjahr im Einzelnen dar. Günter Vanck, als Kreisjagdmeister wieder bestätigt, dankte dem Vorstand, der Unteren Jagdbehörde, den Hegeringen, den Obleuten und dem Bauern- und Winzerverband für ein sehr gutes „Miteinander“ im abgelaufenen Jagdjahr. Zu den vorläufigen  Abschusszahlen, wobei das letzte Quartal noch offen ist, gab der Kreisjagdmeister bekannt, dass bisher 5.058 Stück Rehwild, 485 Stück Rotwild, 106 Muffel, ein Damwild und 2.684 Stück Schwarzwild (unter Einbeziehung allen Fallwildes) zur Strecke gebracht wurden.

Beim Schwarzwild sind das ca. 50% weniger als im vergangenen Jahr. Ursache ist die enorme Nässe bis Juni, die Frischlinge sind dadurch nahezu hundertprozentig verendet. Die Mast 2013 und der Winter, der keiner war, lassen jedoch wieder eine erhöhte Schwarzwildpopulation erwarten. Das macht eine scharfe Bejagung der Schwarzkittel wieder erforderlich. Zudem zeigen die hohen Unfallzahlen im Straßenverkehr durch 480 Stück Fallwild alleine in unserer Region, wie unumgänglich die konstante Bejagung ist. G. Vanck sprach die gemeinwohlverträgliche Zurücklassung der Reste von erlegtem bzw. von Fallwild an und bat dies waidgerecht und an unauffälligen Stellen zu tun, um unnötiges Aufsehen zu vermeiden. Die Obleute Edmund Kohl (Hunde) und Dr. Hartmut Garth (Brauchtum) schilderten die Geschehnisse in ihren Gruppen während des abgelaufenen Jagdjahres. Einen übersichtlichen Kassenbericht legte Schatzmeister Ulrich Konrad vor, dessen Korrektheit zuvor die Herren Heinrich Denzer und Uwe Busch geprüft hatten und bestätigten.

Vizepräsident und Justitiar des LJV RA Dieter Mahr stellte im Rahmen seines Vortrages die Knackpunkte der neuen LJVO RLP vor. U.a. besteht jetzt die Möglichkeit einen Antrag zu stellen, dass ein Revier aus einem Bewirtschaftungsbezirk ausgenommen werden kann oder auch, dass der Iltis nunmehr ganzjährig geschont ist. Ferner wies er auf den neuen Paragraphen 6a BJG hin: dieser regelt die Befriedung von Grundflächen auf Antrag durch eine natürliche Person, die die Bejagung auf der Fläche aus ethischen Gründen ablehnt. Herr Mahr klärte Fragen zum Thema „Wildkameras“. Er erläuterte, dass diese zum jagdlichen Gebrauch unter bestimmten Voraussetzungen, im Einzelbildmodus und unter Berücksichtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, weiterhin Verwendung finden dürfen.

Kreisjagdmeister Vanck besprach die repräsentativen Trophäen und überreichte den Schützen die Goldmedaillen. Der kapitalste Rehbock kam aus dem Revier Graach, der Keiler aus dem Revier Niederscheidweiler, der Rothirsch aus dem Revier Staatswald Kondel und der beste Muffelwidder aus dem Revier Waldgut Kondel. Der Vorstand ehrte die Herren Günther Vanck (Silber), Dr. Hartmut Garth, Ulrich Konrad und Werner Ruppenthal (Bronze) mit der DJV-Verdienstnadel und mit der LJV-Verdienstnadel in Silber Guido Haag. Den Herren A. Kirschen, Dr. H. Therstappen, J. Ambrosius  und P. Probst dankte der Vorstand für 50 Jahre Zugehörigkeit und übergab weiteren verdienten Mitgliedern Ehrenurkunden des LJV. Abschließend wählte die Versammlung den neuen Vorstand und die neuen Obleute. Hierbei war RA Mahr als Wahlleiter vor keine große Aufgabe gestellt: der gesamte „alte“ Vorstand, eine Obfrau und alle Obmänner der letzten „Legislaturperiode“ wurden wieder gewählt. Die JHV begleiteten jagdliche Illustrationen und Gemälde des Österreichers Hubert Prochaska. Text: MR

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