Interessante Raritäten säumten das Kröver Moselufer

Kröv. Land unter in Kröv! Diesmal nicht wegen Hochwasser. Am Wochenende sind die Parkplätze im weltbekannten Weinort rar geworden. Weit über 800 historische Schlepper, Traktoren und alte Unimog-Nutzfahrzeuge lockten wieder tausende Besucher nach Kröv. Die größtenteils mit Diesel angetriebenen Arbeitstiere finden dort alle zwei Jahre das Interesse von Jung und Alt – Tendenz steigend! Wenn auch der überwiegende Teil der Besucher eher vom starken Geschlecht war, tummeln sich immer mehr technikaffine Frauen am Kröver Moeselgestade. Gepflegte Oldtimer haben eben das gewisse Etwas.

Der Teile, Zubehör- und Modellmarkt rund um das Kröver Schleppertreffen war das I-Tüpfelchen für einen gelungenen Familienausflug. Für die Initiatoren und Zwillingsbrüder Achim und Siggi Schneiders ist die Veranstaltung eine Art Lebenselixier. Die Vorbereitungen begannen bereits im November. Mit einer gehörigen Portion Mut und viel Herzblut haben es die Beiden zu einer Oldtimerveranstaltung gebracht, die inzwischen europaweit zu den wichtigsten Veranstaltungen in der Schlepper- und Traktoren-Szene gehört. Perfekt organisiert und initiiert wurde die Veranstaltung wieder einmal zu einer rundum gelungenen Sache. Ein ganz besonderer Höhepunkt war zweifellos das gigantische Brillant-Feuerwerk am Samstagabend.  Den zick-tausend Besuchern wird es sicherlich in bester Erinnerung bleiben.     

Der Weinort Kröv ist inzwischen nicht nur wegen seines Weines weltweit ein Begriff. Immer mehr Oldtimerfreunde verbinden Kröv mit alter Technik und einer besonderen Gelassenheit, die Schlepperfreunde auszeichnet. Das ist Lebensqualität der besonderen Art. Selbst betagte Eigentümer lassen es sich nicht nehmen, mit ihren Schätzchen den teilweise langen Weg über die Landstraßen bis nach Kröv an der Mosel auf der eigenen Achse anzutreten. Drei Tage wird dann gefachsimpelt, werden Anekdoten erzählt, ab und an auch Süßholz geraspelt.

Ein ganz besonderes Ausstellungsstück war zweifellos ein Plantagenschlepper, der von der Firma Allgayer/Porsche in Friedrichshafen am Bodensee hergestellt und für die Kaffeeernte in Brasilien eingesetzt worden war. Davon wurden von 1948 – 1954 nur 220 Stück gebaut. Ausgestattet war diese Schmalspurschlepper mit einem Benzinmotor.        

Die Schlepper und Traktoren in Kröv waren allesamt mit einem Steckbrief  mit allen für den Besucher interessanten Daten ausgestattet. Viele Ausstellungsstücke hat man so noch nie gesehen, vor allen Dingen nicht in diesem Zustand. Manch ein Schätzen mit 50 Jahren auf dem Buckel stand da wie neu.

Die alten Schlepper werden im Alltag längst nicht mehr als Arbeitstiere eingesetzt. Inzwischen gibt es weltweit Interessengruppen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alte Traktoren und Schlepper zu renovieren und der Nachwelt zu erhalten. Die Zahl derer wächst unaufhörlich. So wird es auch in zwei Jahren wieder ein Oldtimer-Schlepper-Treffen geben.

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