Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig

Ürzig/Zeltingen-Rachtig. Laut Planfeststellungsbeschluss dürfen Rodungsarbeiten für den Hochmoselübergang nur außerhalb der Brutsaison in der Zeit vom 15. November bis zum 15. Januar durchgeführt werden, da in diesem Zeitraum eine Bruttätigkeit von nach Art. 1 der EU Vogelschutzrichtlinie geschützten Vogelarten ausgeschlossen werden kann.

Der Landesbetrieb (LBM) Koblenz hat deshalb ab Mitte November Rodungen größeren Ausmaßes auf dem ‚Moselsporn‘, dem Berg oberhalb von Zeltingen-Rachtig / Graach / Bernkastel-Kues, angekündigt, ohne jedoch den tatsächlichen Startzeitpunkt zu nennen.

Für die Bürgerinitiative Pro-Mosel manifestiert sich bei diesen Arbeiten der besondere Mangel an Rücksichtnahme gegenüber der vom Tourismus abhängigen Moselregion, denn ausgerechnet das bedeutendste Nacherholungsgebiet zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach droht damit seinen Reiz völlig zu verlieren.

Georg Laska von Pro-Mosel: „Besonders schwerwiegend sind die möglichen Folgen für die Spitzenweinlagen an der weltberühmten ‚Rieslingmeile‘. Die Auswirkungen der Bautätigkeiten auf deren Wasserversorgung wurde, wie sich inzwischen herausgestellt hat, nie angemessen untersucht. Zur Vermeidung eines unkalkulierbaren Schadens wäre ein unverzüglicher Baustopp erforderlich, doch die Landesregierug stellt sich taub. Kurt Becks Forderung nach mehr Demokratie und Transparenz entpuppt sich damit als inhaltsleeres Wahlkampfgetöse.“

Mit einer Baummarkierungs-Aktion hat die Bürgerinitiative am 14. November auf das Ausmaß der Rodungen hingewiesen. Diese Aktion soll jeden Sonntag ab 10.30 Uhr stattfinden. Treffpunkt ist die Zeltinger Schutzhütte. Wenn die Rodungen beginnen, wird es Demonstrationen geben – die Anmeldungen liegen der zuständigen Ordnungsbehörde bereits vor.

Auf Nachfrage der Eifel-Zeitung erhielten wir vom Landesbetrieb Mobilität in Koblenz zwar die Bestätigung, dass Rodungsarbeiten am Moselsporn vorgesehen sind, jedoch keinen exakten Termin genannt, wann tatsächlich damit begonnen wird. Wir warten also ab.

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