Grüne suchen Dialog mit Bürgerinitiativen

Bettenfeld. Einige Mitglieder der Bürgerinitiativen, die sich in der Eifel gegen den Bau der riesigen, über 200 Meter hohen Windkrafträder einsetzen, sind grüne Stammwähler. Ihr Anliegen war schon immer der Naturschutz und der sinnvolle Umgang mit der Ressource Landschaft. Die derzeitige grüne Landespolitik macht es ihnen aber mit der Energiewende nicht leicht.

Die neue Generation gigantischer Windräder, wie sie jetzt hier im Eifelwald geplant sind, verbrauchen riesige Flächen und sind durch ihre gewaltigen Ausmaße weithin sichtbar. Die Riesenräder zerstören wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, zerstören das Landschaftsbild, beeinträchtigen den jahrelang aufgebauten Tourismus und lassen Immobilienpreise in den Keller rauschen. Zudem zeigen Erfahrungen im Binnenland, dass die Windkraftanlagen nicht immer die beabsichtigte Rentabilität erzielen, schlimmstenfalls also mehr Schaden als Nutzen bringen.

Im Gespräch mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Dietmar Johnen konnte die Bürgerinitiative Bettenfeld „Gegen die Windgiganten“ all diese Argumente darlegen. Auch die anschließende Rundfahrt zu den touristischen Highlights der Region um Bettenfeld unterstrich die umfassende Problematik.

Dietmar Johnen, der sich für das Gelingen der Energiewende einsetzen will, betonte danach, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Sinn mache, schon Vorverträge mit Windkraftbetreibern abzuschließen.

Zunächst müssen die Flächennutzungspläne und die Bebauungspläne auf das Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) abgestimmt werden und der Winderlass erarbeitet werden. Im Winderlass werden Kriterien zum Schutz des Landschaftsbildes und die Abstände zu Bebauungen sowie naturschutzrechtliche Ausschlusskriterien festgelegt. Dies alles werde voraussichtlich bis 2014 bzw. 2015 dauern, aus Johnens Sicht genügend Zeit, um Verträge mit möglichen alternativen Anlagenbetreibern auszuhandeln. Niemand müsse sich schon jetzt unter Zeitdruck gesetzt fühlen.

Landtagsabgeordneter Dietmar Johnen bittet die Bürgerinitiative Bettenfeld „Gegen die Windgiganten“ – und damit jeden interessierten Bürger – Daten und Erkenntnisse über schützenswerte Tiere und Pflanzen und deren Standorte direkt an die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord weiterzuleiten, damit all diese Daten bei der Erstellung des Winderlasses berücksichtigt werden können.

Die Bürgerinitiative Bettenfeld „Gegen die Windgiganten“ bittet alle Bürger, dieses Anliegen zu unterstützen und entsprechende Beobachtungen und Erkenntnisse an uns oder die SGD Nord weiterzugeben. Gerne leiten wir diese über die Bürgerinitiative auch weiter unter folgender Emailadresse: gegen_windgiganten@web.de 

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