Großes Interesse an der Eröffnungsveranstaltung zum fünften Ideenwettbewerb „Zu Hause alt werden“

Wittlich. Rund 70 Gäste waren gekommen, um sich zu den Möglichkeiten einer erfolgreichen Bewerbung im fünften Ideenwettbewerb „Zu Hause alt werden“ zu informieren.

Auch wenn sich ein Großteil der Senioren bis ins hohe Alter bei guter Gesundheit, aktiv in das Zusammenleben in den Dorfgemeinschaften einbringt, so kommt der Frage, wer hilft, wenn die Dinge des täglichen Lebens nicht mehr ohne Unterstützung bewerkstelligt werden können, eine zentrale Bedeutung in einer immer älter werdenden Gesellschaft zu. Manchmal kommen erste Anzeichen schleichend: Das Aufstehen aus dem tiefen Sessel wird beschwerlicher, die Knie schmerzen beim Gehen und die Luft bleibt weg beim Treppensteigen. Die Frage nach dem wer hilft, kann sich aber auch sehr plötzlich, zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Krankheit stellen. Dann ist es gut, wenn Angehörige oder Nachbarn beim Einkaufen oder beim Arztbesuch unterstützen können, wenn bezahlbare Angebote der Nahversorgung sowie hauswirtschaftliche oder auch pflegerische Hilfen zur Verfügung stehen.

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Sozialplaner Mirko Nagel ließ die Preisträgerinnen Sabine Rodermann und Ilona Lauxen von ihren Erfahrungen im vergangenen Wettbewerb berichten.

Zur Sicherstellung ausreichender Hilfsmöglichkeiten in den Gemeinden des Landkreises Bernkastel-Wittlich, wurde am 13. Juli 2016 der Startschuss für den fünften Ideenwettbewerb „Zu Hause alt werden“ in einer Eröffnungsveranstaltung im Kreishaus gegeben. Siebzig Gäste waren der Einladung von Landrat Gregor Eibes gefolgt, um sich über bewährte Dorfprojekte sowie die Möglichkeiten einer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb zu erkundigen. Bislang wurden in vier Ideenwettbewerben 37 „sorgende Gemeinschaften“ prämiert, die sich im besonderen Maße dafür einsetzten, dass auf Hilfe angewiesene Mitbürger im Bedarfsfall auf Angebote der Unterstützung zurückgreifen können. Zwei der prämierten Angebote wurden in der Veranstaltung durch die Wettbewerbsträgerinnen näher vorgestellt, um zur Nachahmung anzuregen. Ilona Lauxen, Ortsbürgermeisterin der Gemeinde Hontheim und Teilnehmerin des ersten Ideenwettbewerbes, stellte die Initiative „Länger zu Hause leben – zu Hause alt werden“ vor, die den über 70-Jährigen der Gemeinde Hontheim ein breit gefächertes Angebot an hauswirtschaftlichen Hilfen, Hol- und Bringdiensten oder Sportangeboten bietet.

Sabine Rodermann, Preisträgerin des vierten Ideenwettbewerbes stellte den Wettbewerbsbeitrag „Zuhause leben bis zuletzt“ vor, der vom Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes der Caritas-Sozialstation Wittlich/Ökumenischen Hospizdienst Wittlich eingebracht wurde und kreisweit Schulungsangebote für Angehörige und Interessierte zu den Schwerpunktthemen körperliche Veränderungen, Symptome, Schmerzen, Behandlung und Linderung bereitstellt.

Durch den fünften Ideenwettbewerb soll an dem bisher Erreichten angeknüpft werden. Bis zum 30. September 2016 können Gemeinden, örtliche Initiativen oder Vereine bereits bestehende Hilfsangebote oder ganz neue Ideen, die zur Stärkung der örtlichen Nahversorgung in die Tat umgesetzt werden sollen, in den Wettbewerb einbringen. Dazu wird ein Wettbewerbsformular von der Kreisverwaltung bereitgestellt, das in der Veranstaltung erläutert wurde. Diejenigen Bewerbungen, die sich im Rahmen der Angebotsauswahl durch den Fachausschuss für soziale Angelegenheiten und Gesundheit sowie den Kreisausschuss entlang der Auswahlkriterien: Chancen der Realisierung, Nachhaltigkeit, Kosten-Nutzen-Relation, Übertragbarkeit/Wiederholbarkeit, Nutzen für Senioren als besonders wirkungsvoll darstellen, können je nach Art und Umfang mit bis zu 3.000 Euro Preisgeld gefördert werden. Insgesamt sind 24.000 Euro bereitgestellt, um möglichst viele Gemeinde unterstützen zu können.

Mit der Umsetzung der Ideenwettbewerbe sollen die Gemeinden als Sozialräume so entwickelt werden, dass die Menschen mit einem Hilfe- oder Pflegebedarf, solange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können. Es geht um die Herausbildung passgenauer Angebote, die die konkreten Bedarfe und Anliegen der Menschen vor Ort aufgreifen und gute Lebensbedingungen schaffen. Bei der Klärung der ortsbezogenen Bedarfe und Entwicklung von konkreten Angeboten können die Pflegestützpunkte als auch die Sonderberatungs- und Koordinierungsstelle/Fachstelle Demenz sowie der Beirat für Seniorinnen und Senioren und der Beirat für Menschen mit Behinderung unterstützen. Die Entwicklung von kultursensiblen Angeboten für Senioren mit Migrationshintergrund kann der Beirat für Migration und Integration begleiten. Um das Gesprächsangebot darüber zu eröffnen, waren die vorgenannten Stellen mit jeweils eigenen Informationsständen in der Eröffnungsveranstaltung vertreten. Für die Vermittlung der Kontaktdaten und für den Erhalt des Wettbewerbsformulars steht Interessierten der Sozialplaner und Projektleiter der Ideenwettbewerbe, Mirko Nagel, Tel.: 06571/14-2408, E-Mail: Mirko.Nagel@Bernkastel-Wittlich.de, zur Verfügung. Das Wettbewerbsformular sowie weitergehende Informationen zum Projekt „Zu Hause alt werden“ können zusätzlich über den Internetlink www.bernkastel-wittlich.de/zuhause-alt-werden.html abgerufen werden.

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