Gemeinsam Zukunftsperspektiven eröffnen – Elternmitwirkung erwünscht!

Berufsorientierung in Kooperation mit außerschulischen Partnern und dem Elternhaus: Elternabend  am Beruflichen Gymnasium in Wittlich stieß auf positive Resonanz

Interview mit den Referenten Martina Kappes, Uli Schlösser und Julia Kappes (Mitte) Aufnahme: Holger Kipping, BBS Wittlich

Wittlich. Wie verbessern Schülerinnen und Schüler ihren Übergang ins Berufsleben und was können Eltern dazu beitragen? Welche Voraussetzungen müssen in der Schule zur Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums gesichert werden? Welche Rolle spielen regionale Netzwerke  sowie die Einbindung von Wirtschaft und Betrieben beim Übergangsmanagement?  Diese Fragen standen im Vordergrund des Elternabends zur beruflichen Orientierung und zum Erfahrungsaustausch, zu dem das Berufliche Gymnasium am vergangenen Donnerstag eingeladen hatte.

Von Frau Martina Kappes, Leiterin Aus- und Weiterbildung Benninghoven GmbH & Co. KG, Frau Julia Kappes, Bauleitung W. Kappes GmbH, und Herrn Uli Schlösser, Bereichsleiter Privatkunden & Vermögensbetreuung VVR Bank,  erhielten die zahlreich erschienen Eltern grundlegende und interessante Anregungen für eine berufliche Perspektive junger Menschen in unserer Region und die Anforderungen in der Berufswelt. Für die Eltern besonders interessant waren konkrete Informationen über ihre Rolle im Berufs- und Studienwahlprozess und beim Übergang von der Schule in den Beruf.

„Um beim Auswahlverfahren Erfolg zu haben, spielt der Nachweis von bereits absolvierten Praktika eine immer größere Rolle“, so Martina Kappes von Benninghoven. Eltern sollten ihre Kinder bei der Suche nach einem Praktikumsplatz unterstützen und sie auch zu einem Ferienpraktikum ermutigen. Der sich gegenwärtig verschärfende Fachkräftemangel biete derzeit große Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten, so Julia Kappes vom Bauunternehmen Kappes. Doch gleichzeitig betonte sie: „Ohne Eigeninitiative und berufliches Engagement läuft nichts.

“ Derselben Meinung war auch Uli Schlösser von der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank: „Eine Schleife im Lebenslauf oder ein Haken im Bewerbungsschreiben muss nicht immer ein Nachteil sein. Ehrlichkeit und Begeisterung für den Job ist uns bei Bewerbern enorm wichtig.“ Vom Elternabend zum Gesprächskreis: Ein Rollenwechsel fand im zweiten Teil der Veranstaltung statt, bei dem die Eltern vom eher Zuhörerenden zum aktiv Teilnehmenden wurden. Gemeinsam mit den Lehrern des Beruflichen Gymnasiums diskutierten sie auf Augenhöhe miteinander über die beruflichen Perspektiven der Schülerinnen und Schüler.

Es herrschte breites Einvernehmen darüber, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit von Schule und Eltern in dieser Entwicklungsphase ist, in der entscheidende Weichen für den weiteren Lebensweg von Jugendlichen in die Arbeitswelt und die Gesellschaft gelegt werden. Lobend hervorgehoben wurde, dass die Praxisrelevanz nicht nur in den Technikfächern im Unterricht eine große Rolle spiele.  „Besonders wichtig finde ich es, meinem Sohn zu zeigen, dass ich mich für seine beruflichen Ziele interessiere. Die Veranstaltung heute hat mich darin bestärkt, weitere Teilschritte auf dem Weg zur Entscheidung mit ihm zu besprechen,“ so das Urteil einer Mutter.

Die Informationen und Perspektiven, die die Unternehmensvertreter gegeben hatten, wurden insgesamt als sehr wertvoll gesehen, da sie den Eltern Anregungen gegeben hätten, ihre Rolle im Studien- und Berufswahlprozess der Kinder aktiv wahrzunehmen, sei es als Ratgeber oder einfach nur als emotionale Stütze. „Es ist uns ein besonderes Anliegen,  Ihnen als Eltern zu vermitteln, dass sie in der Schule willkommen und als Partner in der Berufsorientierung unserer Schüler für uns unverzichtbar sind“, betonte deshalb auch Schulleiter Alfons Schmitz in seinen Schlussworten an die Anwesenden  und bedankte sich herzlich bei den ebenfalls zahlreich erschienen Kollegen für ihr Engagement.

 

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