Gemeinsam für die Integration von Flüchtlingen

Agentur für Arbeit Trier, Landkreis Bernkastel-Wittlich und Jobcenter
Bernkastel-Wittlich verstärken Zusammenarbeit bei Flüchtlingsbetreuung

Wittlich. Die Arbeit mit Asylbewerbern, anerkannten Flüchtlingen und geduldeten Personen ist vielseitig und kompliziert. Sie reicht von der Unterstützung beim Spracherwerb sowie dem Zurechtfinden im Alltag über die Wohnungs- und Jobsuche bis hin zur Hilfe bei Arzt- und Behördengängen.

„Damit die Integration gelingt, müssen alle Flüchtlingshelfer, egal ob ehrenamtlich oder hauptberuflich, an einem Strang ziehen“, sagt Silke Meyer, Flüchtlingskoordinatorin des Landkreises Bernkastel-Wittlich, anlässlich der zweiten Regionalkonferenz in der Flüchtlingshilfe. Und weil dem Zusammenspiel aller Akteure in der Flüchtlingsarbeit eine entscheidende Bedeutung zukommt, haben der Landkreis und das Jobcenter Bernkastel-Wittlich eine Initiative der Agentur für Arbeit Trier aufgegriffen und gemeinsam die Kooperation zur „Integration von Flüchtlingen und Asylbegehrenden in Ausbildung und Arbeit“ abgeschlossen. Diese wurde bei der Regionalkonferenz erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

kooperationsvereinbarung_43_16
Kooperation zur Integration von Flüchtlingen und Asylbegehrenden in Ausbildung und Arbeit unterzeichnet (v.l.n.r.): Manfred Greis (Jobcenter Bernkastel-Wittlich), Silke Meyer (Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich) und Christian Thömmes (Bundesagentur für Arbeit Trier)

Insgesamt 1.424 Flüchtlinge leben derzeit im Landkreis. Rund 500 von ihnen sind als Jobsuchende bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter registriert. Fast alle brauchen jedoch Unterstützung auf dem Weg in die Mitte unserer Gesellschaft. „Die neue Kooperationsvereinbarung ist eine wichtige Etappe in diesem Prozess“, sagt Christian Thömmes, Teamleiter der Migrationsberatung in der Agentur für Arbeit Trier. „Sie macht es möglich, dass sich die unterschiedlichen Behörden über verschiedene Rechtsgebiete hinweg abstimmen, ein gemeinsames Vorgehen in der Flüchtlingsarbeit aufbauen und verlässliche Ansprechpartner für Migranten und Ehrenamtler sind.“ So werden die Beratungsinstitutionen zukünftig in gemeinsamen, regelmäßigen Fallgesprächen passgenaue Lösungen für den Einzelnen entwickeln und die Zuwanderer auf ihrem Weg in die berufliche Selbständigkeit begleiten.

Das vernetzte Arbeiten der Einrichtungen soll aber auch dafür sorgen, dass die Migranten schneller die richtigen Anlaufstellen finden: „In der Arbeitsagentur beraten wir Asylbewerber und geduldete Menschen, die freiwillig zu uns kommen. Es ist wichtig, dass die Neuankömmlinge über die Ausländerbehörde bei der Kreisverwaltung frühzeitig von unseren Angeboten erfahren, auf uns zukommen und mit uns gemeinsam, an ihrer Integration ins Berufsleben arbeiten“, beschreibt Thömmes einen Pluspunkt der Zusammenarbeit. Kooperationspartner Manfred Greis vom Jobcenter Bernkastel-Wittlich ergänzt: „Ziel ist es, dass die anerkannten Flüchtlinge, die bei uns leben ein neues zu Hause finden. Damit sie in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt ankommen können, bündeln Jobcenter, Arbeitsagentur und Kreisverwaltung ihre fachliche Expertise und die bereits bestehenden guten Kontakte zu Betrieben und Vereinen in der Region. Denn wir brauchen alle gesellschaftlichen Partner, um diese große Integrationsaufgabe zu meistern.“

Das erste Fachgespräch der neuen Kooperationspartner hat bereits Anfang September stattgefunden. Das nächste Mal werde man sich am 10. Oktober treffen und dabei auch über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit sprechen. Die Palette reiche von Einzelfallanalysen über die Nutzung unterschiedlicher Förderprogrammen bis hin zur Entwicklung regionaler Veranstaltungen und Projekte. Koordiniert wird die Zusammenarbeit von der Koordinierungsstelle Flüchtlingshilfe des Landkreises, Silke Meyer, Tel.: 06571/14 22 26, E-Mail: silke.meyer@bernkastel-wittlich.de.

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen