Ein großer Schritt in die Selbstständigkeit: 3 Schüler/innen der Maria-Grünewald-Schule erhalten den Mofa-Führerschein

Wittlich. Nach einem Schuljahr intensiver praktischer Übung und Lernen der Fahrtheorie bestanden Viola Schumacher, Manuel Horschler und Felix Girkens am 06.06.2011 die Prüfungen zum Mofa-Führerschein. Erstmalig hatten Schüler/innen der Maria-Grünewald-Schule, Schule mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung, die Möglichkeit, im Rahmen der schulischen Förderung den Mofa-Führerschein zu erwerben. Begleitet und angeleitet durch den Lehrer Christoph Heidweiler und den Praktikanten Simon Tracht in Kooperation mit der Levana-Schule in Schweich hatten die Jugendlichen  im Schuljahr 2010/11 jeden Montagnachmittag in schulübergreifenden Lerngruppen Gelegenheit,  Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dem Fahrzeug und betreffs sicheren Verhaltens im Straßenverkehr zu erwerben und zu vertiefen. Sehr motiviert und mit beachtlicher Ausdauer wurde besonders für die theoretische Prüfung gelernt, denn das Beherrschen des Fahrzeugs stellte für die Jugendlichen bereits nach wenigen Probefahrten kein Problem mehr dar. Mit großer Anspannung und Nervosität erwarteten die junge Frau und die beiden jungen Männer ihren Prüfungstag, der für alle Beteiligten mit riesiger Freude, Stolz und gestärktem Selbstbewusstsein endete.

Die Förderung der Kompetenzen im Bereich Mobilität / Motorik / Bewegung an der Maria-Grünewald-Schule liegt auch im besonderen Maße der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG, Wittlich am Herzen. Die Planung und Durchführung des gesamten Projekts Mofa-Führerschein wurde erst durch Zuwendungen der Bank ermöglicht. Sowohl die Anschaffung eines Mofas, als auch die Ausstattung mit Übungsmaterial und die Finanzierung von Prüfungsgebühren wurden erst durch Mittel aus der für die Maria-Grünewald-Schule übernommenen „Mobilitätspatenschaft“ bezahlbar. Diese hat ein Volumen von insgesamt 3.000 Euro im Jahr. Der Erhalt des Mofa-Führerscheins stellt für die Jugendlichen mit Förderbedarf im Bereich ganzheitliche Entwicklung einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit dar. Mobilität ist eine Voraussetzung zur Teilhabe an vielen Aspekten des Lebens in einer hoch entwickelten Gesellschaft. Sie ist der Schlüssel für Selbstbestimmung, Persönlichkeitsentfaltung und gesellschaftliche Integration. Ihr kommt besonders in den Lebensbereichen Arbeit, Wohnen und Freizeit eine große und tragende Bedeutung zu. Im Alltag mobil sein erfordert zunehmend komplexe und umfangreiche Kompetenzen. Menschen mit Behinderung erfahren dadurch Erschwernisse, die mit unter nur durch individuell angepasste Unterstützung überwunden werden können. Im Rahmen der schulischen Bildung werden grundlegende Fähigkeiten, wie Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit, und der Erwerb von Kompetenzen im Bereich Verkehrserziehung in realen Alltagssituationen im gewohnten und bekannten Umfeld eingeübt und gefördert. Ziel dieses unterrichtlichen Angebots ist die Erweiterung des Bewegungsradius in der Öffentlichkeit. Inhalte des Mobilitätstrainings an der Maria-Grünewald-Schule sind die Schulung von Planungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Fortbewegung, Gefahrenbewusstsein, Regelkenntnis und Kommunikationsfähigkeit. Die im geschützten Raum des Schulgeländes erworbenen Kompetenzen werden systematisch auf die Verkehrswirklichkeit übertragen. Schülerinnen und Schüler werden mit einer Vielzahl möglicher Verkehrssituationen konfrontiert; Abläufe und zu erwartende Schwierigkeiten werden variationsreich geübt. Besonders wichtig ist es, sich auf unvorhersehbare Verkehrssituationen einstellen und vorsichtig und verantwortungsvoll reagieren zu können. Innerhalb dieses Förderbereiches stellt der Erwerb des Mofa-Führerscheins ein ganz besonderes Angebot dar, das wir unserer Schülerschaft auch gerne in den kommenden Jahren anbieten möchten.

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