Eifel-Zeitung aktuell: Bernd Spindler und Gregor Eibes antworten auf unsere Fragen Den Landratskandidaten auf den Zahn gefühlt

Am 27. März sind Wahlen im Land Rheinland-Pfalz und im Kreis Bernkastel-Wittlich, der einen Nachfolger für die in die Finanzwelt wechselnde Beate Läsch-Weber bekommt. Bisher sind zwei Kandidaten benannt: Bernd Spindler von der SPD und Gregor Eibes von der CDU. Wir wollten Näheres über die Menschen wissen, die sich hinter den Namen verbergen.

Lesen Sie heute die Antworten von Bernd Spindler aus Kyllburg.

Wer genau ist Bernd Spindler, SPD?

EAZ: Wann und wo wurden Sie geboren, wo wuchsen Sie auf, wann machten Sie wo welchen Schulabschluss und welche Ausbildung mit welchem Abschluss durchliefen Sie? Welchen Job / Posten haben Sie aktuell inne und seit wann?
Bernd Spindler: Ich bin 1954 in Hillesheim / Rhh. geboren und 1971 in die Bundeszollverwaltung eingetreten. Nebenberuflich habe ich Abitur nachgemacht und dann Jura in Trier studiert und dies mit dem 2. Juristischen Staatsexamen mit der Befähigung zum Richteramt abgeschlossen. 2 Jahre Auszeit im Studium wegen Kindererziehung. Seit 1996 bin ich Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg; vorher war ich bei der Bezirksregierung in Neustadt a.d.W., der Bezirksregierung in Trier und der Kreisverwaltung in Daun beschäftigt.

EAZ: Haben Sie Kinder, wenn ja wie viele und wie alt sind sie?
Bernd Spindler: Ja, wir haben 3 erwachsene Töchter.

EAZ: Wann traten Sie in Ihre Partei ein? Was war das Motiv, in genau diese Partei zu gehen, und warum sind Sie ihr über die Jahre treu geblieben?
Bernd Spindler: Ich trat in den 1970-iger Jahren u.a. deshalb in die SPD ein, weil ich gerade die Ostpolitik von Willy Brandt als mutig und richtig ansah und ich die heftigen Verunglimpfungen und Angriffe auf Willy Brandt und dessen Politik als beschämend empfand. Heute wissen wir, sie war richtig – ohne sie hätte es die deutsche Einigung so nicht gegeben!

EAZ: Was macht Ihre Partei Ihrer Meinung nach besser als die „Mitbewerber“?
Bernd Spindler: Sie tritt entschiedener für eine solidarische, friedvolle und gerechte Welt ein.

EAZ: Warum kandidieren Sie im Landkreis Bernkastel-Wittlich?
Bernd Spindler: Das Amt des Landrates ist für mich eine neue und spannende berufliche Herausforderung und gibt mir die Möglichkeit auf einer neuen Ebene, für Menschen aktiv zu sein

EAZ: Was zeichnet Ihrer Meinung nach diesen Landkreis aus?
Bernd Spindler: Seine besondere reizvolle, vielfältige Natur- und Kulturlandschaft. Der durch die Mosel geprägte offene Menschenschlag.

EAZ: Bernkastel-Wittlich ist pleite wie andere Kreise auch. Was denken Sie generell und speziell im Zusammenhang mit Geld über die Kommunalreform? Können Sie sich vorstellen, dass auch die Grenzen des Kreises dabei verändert werden? Wie stehen Sie zu dieser Möglichkeit?
Bernd Spindler: Die Kommunalreform ist notwendig, auch um die Steuern der Bürger wirksamer einsetzen zu können. Die jetzigen kommunalen Strukturen sind rund 40 Jahre alt und müssen angepasst werden. Die Kommunalreform kann aber nur der erste Schritt zu weiteren Reformschritten sein. Über einen 2. Schritt sollte man sich vernünftigerweise aber erst Gedanken machen, wenn der 1.Schritt erfolgreich gegangen wurde! Allerdings werden diese Reformen nicht die finanziellen Probleme der Kommunen lösen. Solange die Einnahmen sinken und die Ausgaben z.B. im Sozialbereich ständig steigen, brauchen die Kommunen mehr Geld. Deshalb: Kommunalreform ja, aber auch eine nachhaltige Gemeindefinanzreform auf der Bundesebene.

EAZ: Bezeichnen Sie sich selbst eher als einen Parteisoldaten oder als einen potentiellen Querdenker mit Mut zu Ideen, die anecken könnten?
Bernd Spindler: Ich war bisher nur einmal Soldat und zwar als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr in Gerolstein! Querdenken, anecken und gegen den Strom zu schwimmen sind für mich nichts Unbekanntes.

EAZ: Engagieren Sie sich ehrenamtlich außerhalb Ihres Berufes? Wenn ja, in welchem Bereich?
Bernd Spindler: Soweit es die knappe Zeit zulässt u.a. im kulturellen und sozialen Bereich. Vereine und ehrenamtliches Engagement tragen unsere Gesellschaft, deshalb brauchen sie unsere Unterstützung.

EAZ: Nennen Sie bitte zwei bis drei Aufgabenbereiche, die Sie in Bernkastel-Wittlich gezielt angehen möchten.
Bernd Spindler: Wichtig ist für mich, die Voraussetzungen für eine dezentrale Energieversorgung durch erneuerbare Energien zu schaffen, um damit gerade die Wertschöpfung im Kreis dauerhaft zu erhöhen.

Weiter wird auch wichtig sein, der Erhalt und Ausbau der vorhandenen Wirtschaftsstrukturen. Unterstützung von Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus; Stärkung des ehrenamtlichen Engagements. Schule und Bildung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Themen, für die es immer wieder lohnt sich neu einzubringen.

Kassensturz, um die tatsächliche Verschuldung und die verbleibenden Möglichkeiten zu erkennen. Den Menschen zudem die Zuversicht vermitteln, dass trotz leerer Kassen z.B. der demografische Wandel auch als Chance zu sehen ist und ihn aktiv mit zu gestalten.

EAZ: Über den regionalen Zaun geschaut: Nennen Sie bitte zwei bis drei Aufgabenbereiche, die Sie global für die vorrangigen halten.
Bernd Spindler: Menschen müssen mit ihrer Hände Arbeit soviel verdienen, dass sie davon eine Familie in einer gesunden Umwelt ausreichend unterhalten können!
Eine friedvollere und gerechte Welt, in der die Finanzbranche der Politik untergeordnet ist.

Ein stärkeres Bewusstsein, dass Kriege keine Probleme lösen können, sondern nur neue schaffen.

EAZ: Wie, wo und mit wem entspannen Sie am besten?
Bernd Spindler: Das ist situationsabhängig! Lesen oder Radfahren entspannen gut. Einfach nichts tun und die Seele baumeln lassen, auch dies hilft oft und schnell!

EAZ: Wo und wie verbringen Sie Ihren Urlaub (Hotel, Camping, Berge, Wandern, Ski, Lesen, Ausschlafen…
Bernd Spindler: Das ist verschieden! Schöne Urlaube waren z.B. Trekkingtouren durch Südamerika, Tagestouren durch Eifel und Hunsrück oder Entdeckungstouren durch die „neuen“ Bundesländer!

EAZ: Nennen Sie uns bitte das Ihrer Meinung nach beste Buch, den besten Film, das beste Essen und das beste Getränk.
Bernd Spindler: Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann;
Irre: Wir behandeln die Falschen von Manfred Lütz
Fitzcarraldo von Werner Herzog
Alles was man mit einer Hand essen kann; insbesondere Eintopf!
Bier oder einen guten Riesling – je nach Stimmungslage!

EAZ: Vielen Dank, Herr Spindler, für dieses offene Interview.

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