„Dilldopp, Klicker, Lebertran“ – ein Ausflug in die Geschichte ihrer Heimatstadt für die 3. Klasse der Grundschule Bombogen

Wittlich-Bombogen. Einen zwar anstrengenden, aber auch richtig spannenden Ausflug hatte sich Klassenlehrerin Kerstin Berndt für ihre 3. Klasse ausgedacht: nach einer Fußwanderung von der Grundschule Bombogen zur Burgstraße in Wittlich wurden zuerst das „Türmchen“ und dann die aktuelle Ausstellung in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus „Dilldopp, Klicker, Lebertran – Kindheit in den 50er Jahren in Wittlich“ besucht. „So kleine Zimmer habe ich noch nie gesehen“, meinte so mancher Drittklässler, als er die beiden winzigen Räume im „Türmchen“ sah, und Klassenlehrerin Berndt fragte daraufhin die Größen der heimischen Kinderzimmer ab. Das Ergebnis war, dass wohl alle über deutlich mehr Quadratmeter verfügen, als das gesamte historische Gemäuer aufweisen kann.

Foto: Kerstin Berndt
Foto: Kerstin Berndt

Elke Scheid, die Leiterin des Kulturamtes und der Stadtbücherei Wittlich, erklärte den Kindern die 699-jährige Geschichte des Restes des einstigen Burgtores und der Befestigung der Stadt Wittlich; vor allem die Explosion der Pulvermühle im Jahre 1647 begeisterte die Jungen. Während des gemeinsamen Ganges durch die Burgstraße zum Alten Rathaus entdeckten die Schülerinnen und Schüler noch viele alte schmale Häuser, die wohl keine riesigen Säle beinhalten können, und erfuhren noch Details des mittelalterlichen Wittlichs. Im Alten Rathaus selbst unternahmen die Kinder dann den Zeitsprung vom Mittelalter in die 50er Jahre des 20. Jahrhundert und hörten staunend, wie anders das Leben von Grundschülern noch vor rund 60 Jahren war.

Damals wären wohl alle Mädchen – und auch die Lehrerin – nach Hause geschickt worden, denn es gehörte sich für das weibliche Geschlecht nicht, in Hosen zur Schule zu kommen. Und die Jungen hätten zum Ausgleich ein „Paar hinter die Ohren bekommen“. Zum größten Entsetzen lernten die Schüler, dass es weder Computer, noch Konsole oder Smartphone gab, bewunderten aber begeistert die wilden und wagemutigen Kinder während den Kirmesbelustigungen bei Aktionen, die heute alle verboten sind. Am Lebertran durften alle einmal riechen, probieren wollte ihn nach der Geruchsprobe niemand mehr. Die Süßigkeiten der 50er Jahre fanden hingegen hohen Anklang.

Schulklassen, die an Führungen durch die Ausstellung „Dilldopp, Klicker, Lebertran – Kindheit in den 50er Jahren in Wittlich“ interessiert sind, wenden sich bitte an das Kulturamt der Stadt Wittlich (06571/171355 oder info@kulturamt.wittlich.de). Die Ausstellung eignet sich für Kinder ab dem 1. Schuljahr und ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren kostenfrei zu besuchen.

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