Dauner Kinobesitzer investieren in Wittlich 3,5 Mio. in neuen Kinopalast

Nach fast 10 Jahren „OHNE“ wird der Wunsch nach einem neuen Kino wahr!

Wittlich. Bald wird es in der Säubrennerstadt wieder ein Kino geben – und was für eins! Ein modernes „5 Saal Kino“ mit neuster Technik: Laserprojektion und Dolby Atmos Sound wird es sein. Keine geringeren als die Eigentümer des Kinopalast Vulkaneifel in Daun – Kurt Römer und Heike Müller – haben vergangene Woche ihr Konzept dem Wittlicher Stadtrat vorgestellt und spontan Applaus bekommen. Kurt Römer und Heike Müller betreiben seit 2010 in Daun sehr erfolgreich den Kinopalast Vulkaneifel. Sie kennen das Geschäft bestens. Kurt Römer ist seit mehr als 20 Jahren im Geschäft mit Kinokassensystemen. Einen besseren Kinobetreiber hätte man nach Meinung der Eifel-Zeitung in Wittlich nicht finden können.

So kam es dann auch, dass die Beiden „Eifeler“ das Gremium mit ihrem Konzept überzeugen konnten. Im „nicht-öffentlichen“ Teil der Sitzung hat der Stadtrat gleich Nägel mit Köpfen gemacht und dem Vorhaben zugestimmt. Damit war der neue Kinopalast für Wittlich beschlossene Sache. So schnell kann es gehen, wenn ein lang ersehnter Wunsch plötzlich in Erfüllung geht. Diese freudige Mitteilung kam für alle Ratsmitglieder völlig überraschend.

Am Tag danach, am vergangenen Freitag, haben die Beiden ihr Vorhaben gemeinsam mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch und Rainer Wener, dem Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung der Presse präsentiert.

Das 5-Saal-Kino wird zwischen ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) und dem Eventum auf dem ehemaligen Post-Gelände gebaut. Parkplatzsorgen wird es, bei weit über 1.000 öffentlichen Parkplätzen, dort nicht geben. Zudem entstehen auf dem Gelände selbst ca. 70 kostenlose Parkplätze, so Bürgermeister Rodenkirch.

Auf insgesamt 4.000 Quadratmeter Grundstücksfläche wird ein Gebäudekomplex entstehen, der optisch anspricht und zum Besuch einlädt. Besonders ansprechend und einladend wird das sehr großzügige Eingangsfoyer sowie die direkt angrenzende Lounge, die zum Verweilen und zu Filmgesprächen einlädt, so Investor und Kinobetreiber Kurt Römer.

Insgesamt 600 Plätze werden in den fünf Kinosäle zur Verfügung stehen. Vier Kinosäle werden Platz für 100 Personen bieten. Der große Premierensaal wird mit rund 200 Plätzen bestückt sein und zusätzlich über einen V.I.P.-Bereich mit breiten Ledersessel und zwei Meter Beinfreiheit verfügen. Alle fünf Kinosäle werden mit extra ausgewiesenen Plätzen für Rollstuhlfahrer ausgestattet sein. Das ganze Gebäude wird selbstverständlich vollständig barrierefrei und voll klimatisiert sein, so Michael Feisthauer, Geschäftsführer vom Architekturbüro Müller & Partner aus Trier. Im Eingangsbereich wird eine Lounge entstehen, wo man vor und nach den Vorstellungen kalte und warme Getränke zu sich nehmen kann.

An Werktagen wird es vier Vorstellungen geben: ab 14, 16, 18 und 20 Uhr. An den Wochenenden gibt es zusätzlich zwei Spätvorstellungen ab 22 Uhr. Wie in Daun auch, planen Kurt Römer und seine Partnerin und Lebensgefährtin Heike Müller zusätzlich Seniorenkino, Vorpremieren, Firmenevents, Live-Fußball, Theater- und Kleinkunst zu spielfreien Zeiten.

Voraussichtlich nach der Wittlicher Kirmes wird die Post umziehen in ihr neues Quartier. Anschließend erfolgt der Rückbau der alten Anlagen. Im Herbst wird die Stadt das Grundstück baureif an die neuen Besitzer übergeben, so Bürgermeister Rodenkirch. Ersten Einschätzungen zufolge könnte der neue Kinopalast Wittlich voraussichtlich Ende 2019 eröffnet werden – immer vorausgesetzt, die für den Bau notwenigen Baufirmen haben die Zeit.

Wirtschaftsförderer Rainer Wener betont in diesem Zusammenhang, das mit dem neuen Kino ein weiterer Meilenstein in Sachen Innenstadtentwicklung entstanden ist. Bei Bürgerbefragungen stand der Wunsch nach einem Kino immer ganz oben auf den Wunschlisten. „Mit dem Kino soll ein neuer Kulturtreffpunkt entstehen“, so Wener. Bürgermeister Rodenkirch ergänzt: „Der Wunsch war schon immer ein neues Kino. Bald kommt es. Dann muss man es aber auch nutzen!“

Die Betreiber kalkulieren bei ihrem Geschäftsmodell mit etwa 100.000 Besuchern im Jahr. Kurt Römer: „Den Gedanken, ein neues Kino in Wittlich zu eröffnen, verfolgen wir seit etwa zweieinhalb Jahren. Wir sehen, was hier passiert. Der Standtort ist attraktiv. In 2020 wird der Hochmoselübergang befahrbar sein. Dann wird sich sogar die Anfahrt aus bisher weit entfernten Hunsrückdörfern halbieren. Das Frequenzpotential für Handel, Gewerbe und Gastronomie in Wittlich ist lange noch nicht ausgeschöpft. Der neue Kinopalast Wittlich bietet die besten Voraussetzungen, dieses zu steigern. Es muss nur genutzt werden.“

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