Das Gesicht der Armut ist weiblich

Frauen sind häufiger armutsgefährdet als Männer. Wie das Statistische Landesamt zum Internationalen Frauentag am 8. März mitteilt, lag die Armutsgefährdungsquote der rheinland-pfälzischen Frauen im Jahr 2009 mit 15,3 Prozent um gut 2 Prozentpunkte über der Armutsgefährdungsquote der Männer (13,1 Prozent).
Eine höhere Armutsgefährdung für Frauen ist über alle Altergruppen festzustellen. Hierfür spielen verschiedene Ursachen eine Rolle: Auch wenn sich die Qualifikation und Erwerbsbeteiligung von Frauen deutlich verbessert hat, unterscheiden sich Frauen und Männer nach wie vor in ihren Erwerbs- und Versicherungsbiografien. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen sind bei Frauen immer noch häufiger als bei Männern. In stärkerem Maße als Männer sind Frauen zudem teilzeit- oder geringfügig beschäftigt, und es zeigen sich nach wie vor deutliche Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern.

Besonders ausgeprägt sind die geschlechtsspezifischen Differenzen bei den Älteren (65 Jahre und älter). In dieser Altersgruppe sind 18,7 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer armutsgefährdet. Ein Grund hierfür sind vielfach die unsteteren Erwerbsbiografien der Frauen und ihre Folgen. So beziehen Frauen ab 65 Jahren ihren überwiegenden Lebensunterhalt seltener aus Renten und Pensionen als Männer dieser Altersgruppe.

Alte Frauen abhängig von Angehörigen

Insbesondere für Frauen stellen Leistungen durch Angehörige eine wichtige Unterhaltsquelle dar: Mit einem Anteil von knapp 20 Prozent ist die Abhängigkeit der weiblichen Bevölkerung ab 65 Jahren von Leistungen durch Angehörige wesentlich häufiger als bei den Männern (weniger als ein Prozent).

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