Cem Gülay zu Gast in der Realschule plus in Wittlich

Wittlich. Im Rahmen der interkulturellen Woche stellte Cem Gülay sein autobiografisches Buch „Türken- Sam“ den 9. Klassen der Realschule plus in Wittlich vor. Der in Hamburg geborene Autor, Sohn türkischer Eltern, fesselte die Schülerinnen und Schüler mit der Schilderung seiner eigenen Integrationsprobleme.

Der schwierige Spagat eines Lebens zwischen türkischer Tradition und bürgerlichem deutschen Leben ließ ihn ins kriminelle Milieu abrutschen, aus dem ihm erst 2001 der Ausstieg gelang. Gülay erzählte von seiner Familie, von falschen Vorbildern, von schmerzhaften Diskriminierungen aufgrund seiner Herkunft und von gescheiterten Träumen und Plänen, von seiner Gangster-„karriere“. Er thematisierte auch türkisches Machoverhalten, sowie die Opferrollen und Machtausübung in diesem Milieu. 

Gülay betonte, dass Bildung und die Beherrschung der deutschen Sprache wichtige Bedingungen für das Gelingen einer Integration seien. Der Autor forderte, dass mehr für die Eingliederung der Migranten getan werden müsse. Cem Gülay sieht sich als Gegenstimme zu Thilo Sarazin und möchte mit seinen Vorträgen einen Beitrag zur besseren Integration von jungen Migranten leisten.

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