Bausendorf spart weiter und verbessert angespannte Finanzsituation

Bausendorf. Wenn Ortsbürgermeister Ossi Steinmetz in seiner Stellungnahme zum Nachtragshaushaltsplan 2011 von einem kleinen Hoffnungsschimmer am sonst so düsteren Finanzhimmel der Ortsgemeinde Bausendorf gesprochen hat, dann stellte er zum Haushaltsplan 2012 fest, dass die Finanzsituation nach wie vor angespannt ist, sich aber auf Grund der in der  Sitzung vom 20.10.2011 gefassten Beschlüsse – Erhöhung der Realsteuerhebesätze –  im Rahmen des Entschuldungsfonds mit einer Mehreinnahme in 2012 von rd. 14.660,– € leicht entspannt hat.

Der Haushalt 2012 verbessert sich gegenüber 2011 im Ergebnishaushalt von – 66.000,– € auf  – 43.000,– €. Im Finanzhaushalt  verzeichnet die Gegenüberstellung zum Vorjahr eine Verschlechterung auf – 16.000,00 €, dies jedoch bedingt durch die dringende Erneuerung der Fußgängerbrücke im Schulbereich mit einem Kostenaufwand von z.Zt. ermittelten  69.000,00 €. Hier wurde dem Rat mitgeteilt, dass vor wenigen Tagen der Bewilligungsbescheid über einen Landeszuschuss aus dem I-Stock 2011 in Höhe von 35.000,00 € eingegangen ist. Auf der Einnahmeseite ist der Verkauf eines Baugrundstücks im Neubaugebiet „Mühlenflur“ mit 31.000,– € eingeplant, eine realistische Einschätzung. Der Verkauf  jeder weiteren Baustelle würde das Finanzergebnis noch verbessern. Neben kleineren Investitionen (Ersatzbeschaffung Bauhof (Geräte), Bau eines Geräteschuppens auf dem Bauhoflager „In der Lay“, im Kitabereich sowie Ersatzbeschaffungen im Bereich Kinderspielplätze), bewegen sich Einnahmen und Ausgaben im Rahmen des Vorjahresplanes. Zu erwähnen sind Mehreinnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer von rd. 52.000,– € mit einer Gesamteinnahme von 381.000,– €, die rd. ein Viertel des Gesamthaushaltsvolumens auf der Einnahmeseite ausmachen.

Wenn zuvor festgestellt wurde, dass bei der augenblicklichen Haushaltssituation der OG Bausendorf ein leichter Aufwärtstrend festzustellen ist, so bedeutet dies noch keine Entwarnung. Bei einem Gesamtschuldenstand Ende 2012 von rd. 831.500,– €, einer Pro-Kopf-Verschuldung von 663,– €/ EW und einer in den Folgejahren nur leicht steigenden freien Finanzspitze von z.Zt. – 3.500,– €, mit einem Anstieg in den positiven Bereich ab 2013, stellen wir nach wie vor eine stark angespannte  Finanzsituation fest. Dem Ortsgemeinderat Bausendorf liegt unter dem Aspekt der Verantwortung für nachfolgende Generationen, ein Haushaltsplan vor, der sich auf das Notwendigste auf der Ausgabenseite beschränkt. Nach eingehender Prüfung sind Einsparpotentiale nicht mehr vorhanden. Neben der in 2011 vorgenommenen Reduzierung im Bereich Bauhof, nur noch ein Gemeindearbeiter + ein 400,00 €-Job, sind weitere Kürzungen an ihre absoluten Grenzen geraten. Nur durch eine umfassende Finanzreform auf Landesebene, die nach Ansicht des Ortsbürgermeisters längst fällig ist, kann den Kommunen aus der Klemme geholfen werden. Umverteilungspraktiken beim Land und auch den Kreisen verschlechtern die Finanzsituation der Gemeinden immer mehr, und die Gemeinden auf unterster Ebene, die vielfältige Aufgaben für ihre Bürger bereithalten,  müssen die Suppe letztlich auslöffeln und stehen dabei dem immer kritischer werdenden Bürger gegenüber ständig im Erklärungszwang.

Die allgemeine Schilderung der  Finanzsituation in der Gemeinde Bausendorf sollte dennoch nicht entmutigen. Es gibt noch Positives aus der Gemeinde zu berichten. Die allgemeine Vereinstruktur und auch die Aktivitäten im kommunalen als auch im kirchlichen Bereich lassen noch gute Ansätze erkennen. Setzen wir alles daran, dies zu unterstützen und zu fördern, denn sonst gehen in  der Gemeinde endgültig die Lichter aus.Unterstützen wir die Vereine, damit vorhandene Strukturen erhalten bleiben, ja vielleicht noch ausgebaut werden. Die Vereine leisten durch das Vorhalten unterschiedlicher Angebote im kulturellen als auch im sportlichen Bereich einen nicht zu unterschätzenden Beitrag im Rahmen der Infrastruktur aber auch im Brauchtums. Dazu gehören die Ausrichtung der St. Servatius Maikirmes, des Martinszuges, des Volkstrauertages, des Altentages, der Fastnacht, um nur einige zu nennen. Die Ortsgemeinde darf sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Ortsvereinen, besonders bei ihren Verantwortlichen, bedanken. 

Mit Sorge nehmen wir in jüngster Vergangenheit jedoch davon Kenntnis, dass es in der Vereinsstruktur auch anfängt zu bröckeln und zu kriseln. Es fehlt in allen Bereichen an Nachwuchs und an der Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen und zu engagieren.  Unsere Gesellschaft wird immer mehr zu einer Gesellschaft von Einzelkämpfern und immer weniger sind bereit, sich in der und für die Gemeinschaft, auch in Bausendorf mit einem noch breiten Angebotsspektrum, einzusetzen.

Abschließend bedankte sich Ortsbürgermeister Ossi Steinmetz bei der VG Kröv-Bausendorf mit ihrem Chef Otto-Maria Bastgen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die offene und stets unbürokratische Unterstützung der Ortsgemeinde Bausendorf, ja aller Ortsgemeinden, bei der Erfüllung der kommunalen Aufgaben. In der Hoffnung, dass der OB diesen Dank noch viele Jahre an die Verwaltungseinheit VG Kröv-Bausendorf aussprechen kann, schloss der OB seine Ausführungen im Rahmen der Haushaltsplanberatung. Steinmetz weiter: „Lassen wir uns von Anspielungen aus der Nachbarschaft (moselabwärts) nicht ins Boxhorn jagen, stehen wir zur Verbandsgemeindeverwaltung Kröv-Bausendorf und setzen wir alles daran, alt bewährte Strukturen zu erhalten.“

O. Steinmetz, Ortsbürgermeister

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